Re: the go-betweens oceans apart

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declan-macmanus

Registriert seit: 07.01.2003

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Zweiter Hördurchlauf, daher natürlich unter Vorbehalt:

Here Comes a City: Atemloser Opener, feine Untertöne. Uraltes Thema, aber schön umgesetzt. Toll!
Finding You: Erster Gedanke: nicht ideal platziert – das Tempo des ersten Songs hätte ruhig beibehalten werden können. Aber dann gewinnt der Song an Fahrt. Sehr lässig. Warmer Klang. Könnte in seiner Simplizität auf Dauer nerven – oder ein echter McLennan-Ohrwurm werden. Schön auch der sanfte Ausklang.
Born to a Family: Ironisch gemeint? Wenn nicht, ist der Text etwas albern. Das Go-Betweens-typische Minimal-Gitarrensolo ist hübsch, ansonsten kein Highlight. Das „Yeah Yeah A-Ha“ beim Fade-Out missfällt. Mal sehen, was mir dieser Song auf Dauer sagen wird.
No Reason to Cry: Das Gewaber im Hintergrund passt nicht zu den Go-Betweens. Verproduziert. Der Refrain ist rhythmisch missraten. Der verzerrte zweistimmige Gitarrenpart ist mir zu aufgemotzt. Ansonsten ein typischer Sing-along-Schmachtfetzen nach Art des Hauses McLennan.
Boundary Rider: Hübsch, auch wenn die Keyboards etwas zu zuckrig sind. Auch kein Highlight.
Darlinghurst Nights: Hat mir beim ersten Hören noch besser gefallen, aber auch jetzt noch ein Highlight. Das Stück steigert sich mehr und mehr, auch der Einsatz der Bläser ist toll. Für Go-Betweens-Verhältnisse reichlich „Satt“ produziert, aber in diesem Fall steht ihnen das ganz ausgezeichnet.
Lavender: Das Maultrommel-Imitat (zumindest klingt das für mich so) im Hintergrund ist etwas albern, aber eigentlich ein schöner Song in bester Einfachheit. Klasse Text – mit sehr wenig Worten viel gesagt. Sehr schön. Die Bläser sind wieder toll.
The Statue: Die Keyboards am Anfang sind etwas abschreckend, aber die Gitarre fräst schön. Der Song an sich ist schön, aber ich spüre eine merkwürdige Distanz.
This Night’s for You: Beginnt musikalisch wie eine Fortführung des vorangegangenen Songs, aber der Refrain mit dem harten Gitarrenakkord und dem tollen simplen Harmoniegesag lässt den Song abheben. Hat mich die Distanz vorhihn noch gestört, empfinde ich sie hier als sehr angenehm. Der Song trägt, treibt, gefällt.
The Mountains near Dellray: Das Geplucker gleich am Anfang stört. Go-Betweens go Trip-Hop oder was soll das andeuten? Ansonsten ein sehr feiner Ausklang, obschon der direkte Vergleich mit „Unfinished Business“ einen klaren Punkt an Bright Yellow Bright Orange bedeutet.

Insgesamt bin ich zufrieden, wenn auch die Produktion an einigen Stellen irritiert. Einiges wird noch wachsen (ist mir bei den Go-Betweens bisher immer so gegangen). Vom ersten Eindruck her ist Forster seinem Kollegen hier deutlich überlegen – und das ist für mich eine Premiere.

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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]