Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Low – Hamburg, Westwerk 14.04. › Re: Low – Hamburg, Westwerk 14.04.
Viel gibt es zu dem gestrigen Konzert-Abend im Kölner Gebäude 9 nicht zu sagen. Es war ein Durchschnittskonzert, dass letztlich viel zu früh endete und Fragen offen ließ. Die Stimmung war zwar nicht aggressiv, wie bei euch in Hamburg, doch waren Low, eigentlich nur Sänger und Gitarrist Alan Sparhawk, ziemlich verwirrt und wußte nie so recht, was er als nächstes spielen sollte, mit was oder wem er spielen sollte und ob er überhaupt noch mal Lust hatte etwas zu spielen. Die Interaktion untereinander stimmte auch nicht wirklich und man konnte schön sehen, wie Mimi Parker, Ehefrau und Drummerin, immer wieder die Augen rollte.
Vielleicht erstmal ein paar Worte zur Vorband Kid Dakota. Zwei Leute, ein Percussionist und ein Gitarrist, der auch die Gesangparts übernahm. Im Scheinwerferlicht stand allerdings der Percussionist, der zwar ein Selbstdarsteller per excellence war, aber sein Handwerk mehr als eindrucksvoll beherrschte, und auf diesem kleinen Persussion/Drum-Set mehr rausholte, auch durch ständige Becken-Wechsel, als mancher Death-Metal-Drummer. Vielleicht ein insgesamt härtere Version von Low, mit ständigen Rhytmikwechseln und Melodienwechseln.
Dann kamen Low. Die ersten vier, fünf Songs von den ersten 3 Alben wurden im grellen Scheinwerferlicht, dass wirklich nicht zu Low passt und Missstimmungen verursachte, schnell runtergerasselt. Langeweile kam auf, zumindest bei mir.
Mit „Silver Rider“ vom neuen Album „The Great Destroyer“, gingen dann zum ersten Male an diesem Abend die Lichter aus und es kam zu der Atmosphäre, die ich mir bei einem Low-Konzert wünsche: hypnotisch, magisch.
Leider hielt diese Atmosphäre nicht allzu lange, nicht nur weil die Band bereits nach 45 Minuten die Bühne verließ, sondern weil Sparhawk nicht recht wußte was er tun sollte und die Pausen zwischen den Songs immer länger wurden.
Bereits bei der ersten Zugabe konnte man sich, was den Eindruck der „Orientierungslosigkeit“ verstärkte, Songs wünschen. Irgendeine gute Seele brüllte „Prisoner“, was zwar kurz aber wunderschön aufgeführt wurde und das neben einer viel einnehmenderen Version von „Monkey“ zu meinen Highlights bzw. Low-lights gehörte.
Der letzte Eindruck: Die zweite Zugabe. Low spielten einen Song (der mir unbekannt war). Sparhawk verabschiedet sich, will gehen, geht ein paar Meter, kommt zurück, greift zur Gitarre, spielt weiter, dann ist Schluß. Fragezeichen.
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