Re: José Gonzalez

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wowee-zowee

Registriert seit: 19.12.2003

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Ganz wunderbares Konzert gestern Abend.

Ich glaube, wenn es einen Menschen gibt, der nur ansatzweise das Gitarrenspiel, mit soviel Feinheiten, getränkt in den Minimalismus, beherrscht wie (Pink Moon-„Horn“-)Nick Drake, dann ist es dieser kleine, schüchterne Schwede José Gonzales.
Ich kann nicht behaupten, dass die ca. 60 Leute, die an diesem Abend das Stereo Wonderland füllten (wortwörtlich, diese Kneipe ist ungefähr so groß..ähm…klein, wie ein durchschnittsdeutsches Wohnzimmer), in eine Andachtsstimmung vefielen, die ihnen keinen Mucks mehr aus den Mündern entweichen ließ. Es gab einfach viel zu viel nerviges Geplapper, Kölschgläserangestosse und und und. (Da waren Aimee + Gast und ich uns einig: So etwas ist auf einem akustischen Konzert einfach fehl am Platze)

Der Grund ist vielleicht der, dass die Musik von José Gonzales nicht gerade einfach zu fassen ist. Sein Spiel stützt sich auf eine monotone Wiederholung, die im Laufe der Songs unglaubliche Feinheiten und minimale Veränderungen erfährt und das verlangt Konzentration. Selbst, für Gonzales-Verhältnisse, Gassenhauer wie „Teardrops“ von Massive Attack (ok, ich hab’s nicht erkannt :lol: ) werden diesem Schema angeignet und klingen zwar irgendwo nach dem Original, man kann es aber nur erahnen.
Gonzales‘ Stimme ist nur ein Wispern, nicht kraftvoll, ruhig und sanft, die die Gitarrenmelodie zum Ziel trägt.
Kurzum: traumhaft schön. Danke.

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