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@irrlicht: Bin kein großer Fan von Gabriel und „So“, aber man muss hier ein wenig den zeitlichen Kontext berücksichtigen. Was ich jetzt schreibe, soll bitte keinen Fan des Albums in Rage und Verteidigungshaltung bringen, das Album ist ja völlig in Ordnung und hat einige gute Tracks. Man kann über „So“ als Musikfan sprechen wie über jedes andere, was ich erläutern will, ist die allgemeine Wahrnehmung damals.
Es gibt so eine Sorte Alben, die sind hochgradig zeitgeistig und enorm Mainstream-tauglich, stehen aber im allgemeinen Gerücht, irgendwie „kulturell wertvoll“ zu sein. Das Album, das „man“ hören muss, auch wenn man sich wenig für aktuellen Pop interessiert. Da durften dann auch mal „ZDF Aspekte“ und „titel thesen temperamente“ ran und nicht nur „Formel Eins“ und „Ronnys Pop-Show“ (und dazwischen gab es seinerzeit hierzulande leider kaum etwas, es war ja ein Jahr vor dem Start von MTV Europe). 1985 hatte „Brothers In Arms“ diese Rolle und 1987 „Graceland“. Eine sehr oberflächliche Musikwahrnehmung natürlich. Und genauso geht man möglicherweise 2013 noch in ein Gabriel-Konzert, nur um „Sledgehammer“ zu hören, auch wenn man sich sonst an kaum etwas erinnert oder eine Vorstellung davon hat, was Peter Gabriel in seiner langen Karriere alles schon probiert hat. Aber an „Sledgehammer“ erinnert sich jeder, allein schon wegen des Clips, der damals als das Non-plus-ultra an Kreativität galt und soooo viel künstlerischer war als das, was sonst so lief. (Lies nur mal die YT-Kommentare …)
Der Track an sich passte zum damals populären, extrafett produzierte Soul-Pop, für den der Begriff „sledgehammer“ eigentlich sehr treffend ist. In die gleiche Kerbe hieb z.B. Robert Palmers „Addicted To Love“, nur dass der ebenso ikonische Clip dazu in seiner Simplizität und Sleazyness das absolute Kontrastprogramm war. Im Vergleich zu Prince war aber auch das nur halb-cool.
PS: Sparch war schneller …
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