Re: 10 BESTEN Songs die in den Top 500 fehlten

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tomthemodel

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ich denke, wir sind uns da alle weitestgehend über sinn und zweck dieser liste einig. wie schön! :-)

einen kleinen einwand @ Go1 hätte ich aber noch: ich glaube eben nicht, dass es bei musik und solchen listenkategorisierungen nur um geschmack geht. rein individuell betrachtet vielleicht schon. aber wenn musikjournalisten über musik schreiben und man über musik spricht, schwingt immer auch ein gewisses gesellschaftliches und kulturhistorisches interesse mit. pop-und rockmusik zeichnet sich ja eben auch genau dadurch aus, dass sie mehr ist als nur musik. nämlich auch spiegel der zeit und strömungen unterschiedlichster art. und daher ist dieser zugang vonseiten der fachleute unter umständen genauso relevant wie der individuelle zugang der hörer. an diesem widerspruch bzw. diesem konflikt hängt sich ja letztlich die ganze diskussion auf.
was z.b. dabei raus kommt, wenn man hinz und kunz nach lieblingssongs befragt, konnte man in der vergangenheit bei den größten hitparaden der welt von sdr3 (top1000x, top2000d usw.) sehen. ich denke, mit diesen listen will kaum ein rolling-stone-leser ernsthaft was zu tun haben…

es gibt ja die these, dass große musikalische wellen mit massenkulturcharakter (rock`n`roll, soul, punk, grunge etc.) immer in direktem zusammenhang mit schwerwiegenden gesellschaftlichen befindlichkeiten stehen, die sich eben auch über das radio entladen. so gesehen war grunge der letzte donnerschlag. seitdem ist ja bis auf wenige gute hitsingles, die es natürlich immer gibt, und das strohfeuer der the-bands auf dem sektor nicht viel passiert.

ich frage mich:
1.) wann kommt die nächste welle, die ALLE mitreißt und wieder klassiker zulässt? ich denke, wir warten alle darauf.
2.) was steckt eigentlich dahinter, dass so viele songs, die klassikerpotential haben und absolut radiotauglich sind, nicht gespielt werden? an der musik kann es eigentlich nicht nur liegen. außerdem bin ich der meinung, dass der durchschnittliche musikhörer das gut findet, was er im radio bzw. auf mtv vorgesetzt bekommt. ich will einfach nicht glauben, dass das nur umgekehrt läuft. dieser ewige kalauer „das radio spielt, was den leuten gefällt“ nervt.
3.) sind das also v.a. medienpolitische aspekte, die die gute musik verhindern? in england ist das ja bspw. etwas anders

naja, fragen über fragen…

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"die sonne schien, da sie keine wahl hatte, auf nichts neues."