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Keine Ahnung warum die Diskussion um die späten/an den deutschen Veröffentlichungsbetrieb angeschweißten Rezensionen gerade jetzt aufkommt, denn es ist alt. Es war ein Problem seit ich den RS lese (über 8 Jahre). Und es ist nicht zu lösen. Denn…
Der Käufer geht in den Plattenladen und sieht dort die Arcade Fire LP (als Beispiel) rumstehen, wird vom Plattenhändler vielleicht noch draufgestoßen, hat schon was daraus im Radio gehört oder im Web/in einem UK-Blatt drüber gelesen. Und kauft. Weil es ihm schnurzpiepegal ist ob das Ding ein Import ist oder hier hergestellt wurde. Er will es haben. Es ist Oktober oder November.
Während die zuständige deutsche Plattenfirma überlegt ob man die Platte im Februar oder März veröffentlichen soll. Dann stellt sich heraus dass Arcade Fire ab Ende April ein paar Konzerte in D spielen, also legt man den VÖ-Tag auf Mitte April, schaltet Anzeigen für Tour/Platte und verschickt Promos an die Presse. Die dann in ihren April-Ausgaben drüber schreibt.
Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen, die Käufer/Hörer vom Vorjahr gähnen oder schimpfen. So läuft das permanent.
Ein Dilemma, das nur die deutschen Labels beseitigen könnten, indem sie ihre Veröffentlichungspolitik ändern und zeitnaher an die Originalveröffentlichung in USA/UK anbinden. Nicht 3,4,5 Monate später sondern höchstens 3,4,5 Wochen. Damit wäre das Problem keines mehr. Lesen hier eigentlich irgendwelche Labelfritzen mit? Könnte vielleicht einer dazu Stellung nehmen.
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