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Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
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muss zugeben, dass ich the life aquatic w/ steve zissou sehr liebe. gerade die tatsache, dass der film im prinzip keine durchgehende, greifbare geschichte erzählt (und das irgendwo auch gar nicht beabsichtigt), sondern viel mehr aus einer aneinanderreihung diverser brillanter momente besteht, fand ich hier wunderbar toll und herzig. irgendwann gibt man auf, in der ganzen skurrilen flut an impressionen nach sowas wie einer logik zu suchen. das fließt alles eher angenehm und leichtfüßig (selbst in absolut freakigen momenten wie in der „search & destroy“ piratenpassage u.a.) und entwickelt so ein kaleidskopartiges irgendwas aus eigenen filmischen schwerkraftgesetzen. klar, da kann man gähnend abwinken und das als plunder oder nerdigen scheissdreck abtun. man kanns aber eben auch ganz toll finden, wenn man bock und laune dazu hat (die meisten leute in der damaligen pressevorführung fanden den film leider auch schlichtweg eher beschissen), letztlich ist das wie pynchon lesen: hat man erstmal narrative strukturen und „angelernte“ erwartungen über bord gekippt, genießt man nur noch für den jeweils großen und schönen moment.
also ich fands geil (life aquatic war in meiner damaligen filmjahrescharts sogar auf platz zwo) und neben royal tenenbaums ist das für mich der schönste wes anderson film überhaupt.
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