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George GoodnightPeyo lohnt sich meiner Meinung nach immer – allerdings nur der Original-Peyo, nicht das, was heute unter diesem Namen veröffentlicht wird. Das hast du wirklich gut herausgearbeitet.
Allerdings kann ich die Einteilung Herge=Schönheit, Franquin=Sarkasmus und Peyo=Minimalismus nicht nachvollziehen. Immerhin gilt Herge als Gründervater der sogenannten Ligne claire, einem Stil, der sich durch Reduktion und eine sehr realistische Darstellung auszeichnet, wohingegen Franquin und Peyo als Vertreter der „Schule Marcinelle“ gelten, einer Stilrichtung die sich durch ihre Verspieltheit (besondes in den sehr detailreichen Bildern) auszeichnet. Mir passiert es noch heute, dass ich ein Album von Franquin oder Peyo aufschlage und nach dem x-ten Lesen neue Details entdecke. Was ich sagen will: Für mich steht Herge für Minimalismus (auch E.P. Jacobs mit „Blake und Mortimer“) und Franquin/Peyo/Fournier/Seron etc. stehen für Schönheit und Verspieltheit. Bei allem ernsthaften Hintergrund, den ihre Albem manchmal haben – ich denke da z.B. an QRN ruft Bretzelburg von Franquin.
Der „Dreisatz“ war jetzt aus meiner Sicht so hingeschmissen. Auf die verschiedenen Schulen will ich nicht eingehen (nur sagen, dass unter dem Label „ligne claire“ auch vieles auftaucht, was ich da nicht unbedingt verorten würde), finde aber den Minimalismus in Peyos Zeichnungen schon deutlich – ich meinte damit aber weniger den Zeichenstil, sondern eher was er abbildet.
Franquin =Sarkasmus war aus dem Bauch heraus (auch wieder eher auf die Handlung bezogen), „verspielt“ ist sehr gut.
Sehr erhellende Anmerkungen, danke!
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.