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candycolouredclownAh, Chester Brown.
Begegnet mir immer wieder.
Der damalige VIVA-Moderator Nils Bokelberg (Fritten & Bier) hatte „Ed the Happy Clown“ empfohlen. Klang toll, konnte ich mir aber mit meinem mickrigen Taschengeld nicht leisten (kostete 30 DM, oder sogar noch mehr). Bekommt man jetzt für 5-7 Euro in jedem Comicladen hintergeworfen. Habs trotzdem nicht gekauft.
Dann haben mich vor ein paar Monaten die „The Little Man Short Strips 1980 – 1995“ angelächelt. Sehr, sehr schön aufgemacht; da war dann aber anderes interessanter.
Jetzt liest man überall, wie grandios doch „Louis Riel“ sein soll.
Wie, Nils Bokelberg empfiehlt etwas Gutes? Ich hätte öfters Viva gucken sollen… Ed ist gut, wenn auch sehr schräg. Die Little Man Strips kenne ich noch nicht, ebenso wenig Louis Riel, das tatsächlich sehr gut sein soll. Aber garantiert sehr eigen – sehr spirituell (aber hoffentlich nicht frömmelnd).
I Never Liked You, ein anderes autobiografisches Werk von Brown hält der Autor für sein bestes, ich nicht (eher die Playboy Stories und Ed), eine Art Fortsetzung von Playboy Stories.
candycolouredclown
Aber ich weiß nicht, mich stoßen diese typischen US-Underground Comics mit ihren „hässlichen“ Charakteren, betont (abartig?) sexuellen Inhalten doch irgendwie immer leicht ab. Obwohl „Louis Riel“ ja anders sein soll…Latho, sag was…
Yup. Ich verstehe, was Du meinst. Und gefallen kann die ganze Underground-Szene auch nur Leuten (Amis), die von vorn bis hinten mit dem Superheldenzeug zugestopft sind. Da ist der Erfahrungshorizont von Europäer etwas anders. Der Strich ist oft „hölzern“, ungelenk, eine Ablehnung der stromlinienförmigen Major Comics – ob man sich damit aber einen Gefallen tut, ich weiß nicht. Schuld daran ist übrigens Art Spiegelman (der aber selber hervorragend ist). Farbe fehlt aus Kostengründen. Alles nicht besonders für’s Auge gedacht. Da verstecken sich manchmal aber trotzdem Schätze – ich denke Brown fällt mit seinen sehr eigenen, doch recht runden Zeichnungen aus diesem Underground-Raster raus.
Was die Themen angeht: College-Comics eben – da spielt die Political Correctness der US-Unis eine Rolle. Und das führt dazu, dass in jedem Comic Päderasten, Schwulen und Lesben wimmelt, als wären die Autoren nicht samt und sonders in Suburbia groß geworden.
Ich denke, einen großen Teil der Underground-Szene ist vergeßbar oder Epigonentum. Aber manchmal bringt auch eine recht konforme Szene etwas Gutes hervor.
Ach ja: und Chester Brown ist nicht abartig – er ist einer von uns. :)
candycolouredclown
Habe gestern übrigens den ersten Paperback-Band von „Animal Man“ bekommen. Habe bis jetzt nur die ersten 8 Seiten gelesen…scheint sehr toll zu werden!
Ziemlich sicher: warte bis Du bei der Gospel-Geschichte bist, haut einen weg. Das ist ein DC-Comic, der im DC-Universum spielt und deswegen muss immer die Continuity gewahrt werden, die 20 Jahre später kaum noch erinnerlich ist (wenn man es je wusste). Deswegen tauchen Superman und Batman zB in Moores Swamp Thing auf.
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