IrrlichtIch glaube aus der Schublade oben komme ich nicht mehr raus – wie gesagt: Ich mag beides. Komplexe und innovative Ansätze, aber auch offenherzigen Pop mit Bubblegumfaktor. Nur plump und abgedroschen darf es nicht sein. An Hoziers Single faszinierte mich ja nicht das „Abenteuer“, sondern zunächst seine Stimme, der intensive Gestus, die tiefe, kraftvolle Instrumentierung, das Songwriting. Ich werde auf jeden Fall noch weiter reinhören.
Wobei ich dachte, Hozier hat auch sein Video über die Schwulenhatz geholfen, sowohl thematisch als auch um über einflussreiche Meinungsmittler Credibility und Reichweite zu gewinnen. Ähnlich die zweite Videofassung mit dem Ballettänzer – auch das ein geschickter Schachzug.
IrrlichtWobei der Text das ja gut begründet und die „Rapspießer“ Zeile ja auch eine erkennbare Zeile aus einem alten Artikel ist, in dem sich Pi selbst so „tituliert“. Dass man diverse Äußerungen nun in Form einer Kritik wieder aufgreift und mit der gehörten und eben als sehr konservativ angelegten Musik in Abgleich bringt, finde ich so borniert nicht.
Ich wage die These, dass Pi das selbstironisch gemeint hat, Borcholte aber nicht. Zweitens fehlt mir in der Kritik ein Blick auf das, was Pi gelingt. Da ist von vornherein Einseitigkeit/Schlagseite drin, das liest sich wie eine Abrechnung. Das „Urteil“ steht fest, es wird nur nach Gründen gesucht, die es untermauern, aber nicht nach Entlastendem. Falsche Rolle: Staatsanwalt statt Richter.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams