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Jan LustigerMagst du mal was dazu schreiben (oder hast es schon)? Überlege seit ’ner Weile, ob ich mir das Album auch anschaffen soll.
Ein Versuch, über Hip-Hop zu schreiben, feiert damit nun seine Debut.
„Madvillainy“, das so mancher als das größte und bedeutendste Werk dieser Stilistik bezeichnet, ist zunächst alles andere, als einfache Kost. Ein Werk, wie der Gang durch die Straße einer Großstadt: Im Ohr liegt ein smoother Beat, aber Geräusche der Umgebung greifen immer wieder um sich; da hört man aus einer kleinen Disco Soulgesang, ein Art Café bringt melodische Jazzrhythmen in die Luft, am Rand hat sich eine Band aufgestellt, ein Akkordeon ist zu hören, dann eine Klarinette. Was Madlib/Quasimoto und Stahlhelm MF Doom/Viktor Vaughan hier ausgebrütet haben, ist das Album der vielen Fäden, ein großer Komplex aus versprengten Sounds, ganz ähnlich einem Mosaik, das ein Gesicht zeigt, herangezoomt aber viel mehr erkennen lässt: Aberhunderte Einzelwelten. Gerade diese Skizzenhaftigkeit macht „Madvillainy“ aber so beeindruckend – und noch etwas anderes: Wie erwähntes Bild ist auch diese Zusammenarbeit: Keine Fransen, keine hohle Pose und nichts Überstehendes, ich habe selten ein Album erlebt (gerade im Hip-Hop), bei dem alles in dieser Art aufeinander eingestimmt ist, spielend ineinander übergeht (und das bei zweiundzwanzig Tracks), sich ergänzt, sich kontrastiert und dabei einen fast entwaffnend spannenden Gesamtflow erzeugt. Mal smooth, mal vernebelt, mal pfeilflug direkt, mal ganz weit draußen auf nächtlichen Straßen. Voller Loops, voller stilsicherer Samples. Entgegen mancher Stimmen mag ich aber auch Dooms Art zu rappen sehr gerne – im eng(stiernig)en Sinne sicher allemal monoton gehalten, aber die Rechnung geht hier voll auf: Einerseits eine Stimme mit grundsätzlich angenehmem Klang, gerade in den waghalsig schnellen und verwischenden Grenzen, an denen man über das eigenwillige Schwingen im Klang nur gespannt die Ohren streckt (etwa im brillanten „Figaro“), andererseits aber auch schlicht eigenartig, einzigartig und komplex in der eigenen unverwechselbaren Rhythmusgestaltung. Zumal, wenn Madlib dann selbst immer mal wieder in die Szene purzelt und sich mit sich selbst in Form von Lord Quasimoto mit hochgepitchter Stimme (als quasi zweites Ich) zu sägenden, tödlich intensiven Tönen in Trance spricht; „The light of the future casts the shadows of tomorrow“ – beeindruckend.
Definitiv etwas ganz Besonderes.
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Hold on Magnolia to that great highway moon