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Randle McMurphyVon Shakespeare interessieren mich vordergründig „Romeo and Juliet“, „Hamlet“ und „Macbeth“. Welches jener Werke würde sich denn am besten als Einstieg anbieten?
Was meinst du mit vordergründig? Gar nicht so wirklich?
Lesen lohnt sich bei allen, bei Macbeth ist es vielleicht am knackigsten und heftigsten, das mag ich sehr.
Hamlet hat halt eine recht spezielle Geschichte, die man mögen lernen muss, bevor sich einem das Stück erschließt, zudem ist es durch die Theater im Theater-Szene und die Gespräche mit Toten etwas trickreich aufgebaut, also eher nicht gleich der reine Anfängerstoff.
Romeo und Julia ist fast eine Blaupause, ein Urstoff, bei dem man sich vielleicht wundert, wie er aus dem Nichts entsteht.
Beim Lesen spielt die Übersetzung eine wichtige Rolle, eher etwas altertümlicher Sprachduktus wie bei den verbreiteten und preiswert zu erstehenden Schlegel-Tieck Übersetzungen, oder freier, moderner, aber oft nicht wirklich werktreu bei Erich Fried oder Thomas Brasch (seine Übersetzungen finde ich sehr poetisch, die mag ich. Sie sind aber recht frei nach Shakespeare geraten). Ganz toll sind natürlich die Originaltexte, das sehr reichhaltige und oft alte Englisch muss ich mir aber regelrecht erarbeiten. Lohnt sich aber sehr, und da ist die rote Reclamreihe (englischer Text mit ausgesuchten Vokabelübersetzungen) sehr kommod und gelungen.
Und richtig aufleben werden die Stücke dann im Theater, es gibt auch einige schöne Verfilmungen (z.B. Polanskis Macbeth ist nicht schlecht).
Ich persönlich würde ja mit einer der Komödien anfangen, die gefallen mir fast am besten. Viel Lärm um nichts oder Was ihr wollt sind wunderbar, auch für Einsteiger, so Stücke wie den Sommernachtstraum würde ich eher später angehen.
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...falling faintly through the universe...