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Herr RossiDie antiken Texte sind größtenteils in mittelalterlichen Abschriften auf uns gekommen. Das Mittelalter lebte vielmehr aus der Antike-Rezeption, als allgemein bewusst ist. Es wäre fatal, das christliche Mittelalter auf Kreuzzüge, Judenfeindschaft und Ketzerverfolgung zu reduzieren.
Genauso ist es – in der Kunstgeschichte bildlich nachzuvollziehen. Dort hat man die Bildsprache der Antike gnadenlos in die christliche Kunst einkopiert. Copy und paste sozusagen.
Man könnte mit gleichem Fug und Recht die agnostische und atheistische Moderne auf den Holcocaust und Terrorregime reduzieren. Bei aller begründeten Furcht vor religiösen Fundamentalisten: Die großen Menschheitsverbrechen des letzten Jahrhunderts wurden nicht im Namen Gottes begangen. Der Atheismus hat seine selbstattestierte ethische Überlegenheit sehr schnell wieder eingebüßt.
Nein, aber die christlichen Institutionen haben sehr wenig dagegen unternommen – Einzelpersonen ausgenommen.
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