Re: Smog – A River Ain’t Too Much To Love

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okorie

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Also nochmal …(für Smog muss man schon bereit sein, auch mal ein Opfer zu bringen)
Habe mir also gestern abend das Album gleich zweimal zu Gemüte geführt und muss jetzt meiner Begeisterung Ausdruck verleihen. Ein sehr, sehr gutes Album. Man hat den Eindruck, dass hier jemand seinen Frieden mit sich und der Welt gemacht hat und durch nichts mehr zu überraschen oder aus der Ruhe zu bringen ist (siehe z.B. „I’m new here“). Dem Album haftet eine in sich ruhende und milde Entspanntheit an, die schon fast den Eindruck eines (verfrühten) Alterswerks erweckt. Die 10 Songs sind wie aus einem Guss, was ja bei Smog nicht immer so war (ich denke da an die Heterogenität von „Dongs Of Sevotion“, die mich trotz der unbestrittenen Klasse vieler Songs immer etwas gestört hat). Leider kann ich nicht sagen, ob „A River …“ nur ein weiterer Schritt eines schon länger beschrittenen Weges ist oder einen vollkommenen Neuanfang markiert, da ich die beiden Vorgängerwerke ausgelassen/verpasst habe.
Bezüglich des Schlagzeugspiels von Jim White kann ich nur bestätigen, was Wowee weiter oben schon dazu angemerkt hat. Auf den ersten Blick sehr „mannschaftsdienlich“ und unauffällig gestaltet, entpuppen sich darin, entsprechende völlige Aufmerksamkeit vorausgesetzt, immer wieder Kontrapunkte und Spannungsmomente, die den Songs quasi eine zweite Ebene eröffnen. Mein bisheriger Lieblingssong ist daher auch „Say Valley Maker“, bei dem dieser auf dem akzentuierten Schlagzeugspiel beruhende Spannungsaufbau besonders deutlich wird und mit Attributen wie „erhaben“ und „wunderschön“ nur unzureichend charakterisiert werden kann. Von den grandiosen Lyrics erst gar keine Rede …
Auch „Palimpsest“ verdient ergebenste Lobhudeleien, da wusste ich vom ersten Ton an, dass ich auf dieser Platte richtig bin. Ich könnte aber auch jeden anderen Song herausgreifen und über den grünen Klee loben. Spannend wird nun sein, ob es in der Jahresendwertung dem alten Zausel Smog gelingen wird, die eigenlich unüberholbaren Savoy Grand vom Thron bzw. ersten Platz zu stoßen. Zuzutrauen wäre es ihm …

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too jaded to question stagnation.