Re: Maximo Park – A Certain Trigger

#2625019  | PERMALINK

kritikersliebling

Registriert seit: 08.07.2002

Beiträge: 18,340

Maximo Park – A Certain Trigger

Ein Debüt muss ja eigentlich eine richtig große Klappe haben. Dafür sorgen mittlerweile andere und so kann man sich als Debütalbum an sich auch schon mal zurücknehmen und bescheiden an die Tür klopfen. Doch das liegt Maximo Park fern, denn es geht wild und rau zu. Das Schlagzeug laut, die Gitarren krisselig und der Bass ruhig pumpend. Alles zusammen dient Sänger Paul Smith, um seinen euphorischen Gesang zu präsentieren. Und es tut gut, jemanden wie ihn singen zu hören. Es klingt alles mitreißend wie ein klarer Gebirgsbach auf dem Weg zum Wasserfall. Darüber hinaus ist die Band auch verspielt genug, um langweilige Songs zu umgehen und alle Ideen passend einzufügen. Die allesamt kurzen Songs (zwei schaffen gerade mal die dreieinhalb Minuten, nur einer die Vier-Minuten-Marke) klingen wie aus einem Guss, was böserweise auch mal als Einerlei bezeichnet werden könnte. Ist es aber nicht. Hier ist es allerlei, was die müde gehypten Ohren zu hören bekommen. Zum Teil große Melodien, überraschende Momente, schnelle Schüsse und schnelle Schlüsse. Genau in dieser Kürze liegt die Dichte der rockigen Popsongs. Charmant, selbstverloren und nicht mit der dicken Hose, die viele möglicherweise erwartet haben. Bei allem Rock ist es feinsinnig, wie die Songs der Band dienlich sind. Sie spielen was sie können und klingen schon so abgeklärt.
„Acrobat“ klingt wie nicht dazu passend und doch kann es sich dem Zyklus nicht entziehen. Es ist nun mal da und macht dieses Album nicht schwächer, sondern setzt einen angenehmen Kontrapunkt um mit dem letzten Track wieder ins gewohnte Fahrwasser zurück zu fließen. Man ist schon geneigt, den angedichteten Hype zu hassen, denn so ein Album möchte man auch so entdecken.

****

--

Das fiel mir ein als ich ausstieg.