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Cd1.
So, mal ein paar Worte zum neuen Album; Ja und wo soll ich anfangen…? Vielleicht am Besten mal mit der ersten der beiden Scheiben. Hab die Cd1 nun schon X-mal durchgehört. Sozusagen auf High Rotation. Mehrere Hördurchgänge die das Album auch nötig hat. Nicht etwa weil der erste Eindruck enttäuschend wäre, sondern viel mehr, weil es so viel zu entdecken gibt und man sofort spürt, dass das Album auch seine Zeit zur vollkommenen Entfaltung, braucht. Etwas das ich bei den Eels bereits von der Electro Shock Blues her kenne und als enormen „Grower“ bezeichne. Nun gut, ich lege also die erste Scheibe des Doppelalbums ein und werde gleich mal von einer entzückenden Melodie in meine Sessel zurückgeschmettert. „Theme from blinking Lights“ , nicht umsonst mit diesem Titel versehen, lässt einem erahnen, ja erhoffen worauf man sich bei diesem Album vorbereiten muss. Süsse Melodien, bekannte wunderschöne, leichte Stimme von Mark Oliver Everett und eine Begleitung die sich dezent im Hintergrund aufzuhalten weiss. Es folgt mit „Son of a bitch“ dreckiger Text mit Unschuldsmine, wie wir es vielleicht von „It`s a motherfucker“ her bereits kennen und auch nicht missen möchten. „ grandma took me in, though times were pretty thin, said i was no son of a bitch“ Nun gut, das wird wohl, wie „E“ es in einem Interview schon erwähnt hat, direkt aus dem Leben gegriffen sein und irgendwie seinen Teil zum Ganzen beisteuern. Genau so, wie das wunderbare (ja, ein anderes Wort fällt mir dazu nicht ein) „Blinking Lights (for me)“ Darin singt E ganz persönlich: „but the signals are coming through, one day i will be alright again“ Und Ich glaube er ist auf dem besten Weg dazu. Mit diesem Song ich, vielleicht auch bald. Während diese und andere Song auf der ersten Scheibe (speziell zu erwähnen „Suicide Life“. Welches Fans von „E“, auch schon etwas länger kennen) den inhaltlich starken, packenden, ergreifenden, oft schon fast erdrückenden Teil dieser ersten Scheibe ausmachen, stösst man mit „Trouble with dreams“ oder „Going Fetal“ auch zu einer anderen Seite durch. Er kann es also auch das, immer noch! Im Stile von Daisies of the galaxy und Flyswatter bringt er hier die Hüften zum schwingen und die Sache mit einem lauten Grunzen (Tom Waits Auftritt kurz aber köstlich) auf den Punkt. Dabei ist es mir zeimlich egal, wie beispielsweise Going Fetal im Vergleich zu einem Flyswatter abschneidet und vielleicht dort die etwas schlechteren Karten hat. Ich bin nur froh, Going Fetal zu hören und wieder ganz bei Null anzufangen. Der rote Faden, wie er wohl „E“ bei diesem Album vorgeschwebt hat und einem Kreuzzug durch alle bisherigen Alben der Eels gleicht, findet dann auch mit the other shoe, last time we spoke oder understanding salesemen, seine Fortsetzung. Wobei die eben erwähnten Songs mich speziell an ältere Songs der ESB erinnern. Eine Hommage an ESB? Interessant dann schliesslich auch, wie das erste Album sein Ende findet. Die Melodie kenn ich doch schon? Ja, mit Blinking Lights (for you) wird nämlich nun auch der Zuhörer zum aktiven Mitmachen aufgerufen. Wo vorhin noch E gesungen hat, dürfen wir nun mitsingen. „blinking lights on the airplane wings up above the trees“ Insgesamt packt mich die erste Scheibe, genau so wie ich mir das von den Eels gewöhnt bin. Mit der Anmerkung, dass die Scheibe eben doch ihre Durchgänge braucht und gewisse Songs, speziell auf der zweiten Hälfte der Scheibe, mehrmaliges Hinhören benötigen. Dies soll den Hörspass aber nicht veringern, sondern ganz im Gegenteil Substanz und Tiefe schaffen, was vielleicht dem Vorgänger „Shootenanny!“ schliesslich ein wenig gefehlt hatte. Es lässt sich festhalten, dass mit dieser ersten von zwei Scheiben der Soundstil der Eels wohl nicht vollkommen neu erfunden wurde, aber doch um ein wichtiges Stück erweitert worden ist. Schön!
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONA