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clasjazOb die „Sozialkritik“ der Texte mit der Musik übereinstimme, bezweifele ich bei diesen Big Bands meist – und mache mir auch keine Gedanken darum. Das sind, nicht ganz, für mich einfach nur italienische Arien, Mund auf, Mund zu, ob mir das gefällt, entscheidet ganz unreflektiert die Musik. Wenn ich da reflektieren würde, kämen die überhaupt nicht in die Ohren, ganz gleich zu welcher Zeit (nicht die Arien).
Verstehe. Das ANIMALS-Projekt mag ambitioniert gewesen sein und Orwells pessimistischer Blick (nicht nur in Animal Farm) auf die Gesellschaft passt schon auch zu Waters. Seine Songtexte auf dem Album sind sehr zorngetränkt und das Sozialkritische ist ihnen durchaus zu entnehmen. Mir fehlt halt auf der musikalischen Seite eine Entsprechung, die die Songs über banale Einfalt hinaushebt. Vielleicht erwarte ich auch zuviel. Immerhin ist ANIMALS das Album mit dem zweitschönsten Artwork aller Floyds.
Richard Wright spiele Bach oder bachisch? Ich habe gestern Abend ein wenig in youtube gekramt und, entschuldige, mein erster Eindruck war immer, sobald da diese Keyboard-Übertreibungen zu sehen sind: was soll das? Wozu brauchen die – ob Wright oder andere – diesen Keyboard-Zirkus? Oder hat das einfach technische Syntheziser-Gründe? Und wenn Wright das Zentrum von PF ist, dann ist er Wagner nicht weniger als Waters, den ich gar nicht verteidigen will, auch Gilmour nicht, Mason mag ein netter Mann sein wie die anderen.
Mein Bach-Wagner-Vergleich bezieht sich hauptsächlich auf den Unterschied von Pink Floyds psychedelischer/programmatischer Phase einerseits und klassischer/intellektueller Phase andererseits.
Du siehst, ich habe von dieser Musik einfach keine Ahnung, aber höre sie dennoch manchmal gerne. Besonders „Echoes“.
Die gemeinsame Wertschätzung von ECHOES ist nicht nichts. Übrigens ist ECHOES einer der großen Rick-Wright-Songs (und er darf sogar singen).
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Im Übrigen kann ich mir die hier im Thread teilweise vorgetragene Begeisterung für ANIMALS und seine Tiere nicht erklären. Vielleicht müsste ich eine pinkfarbene Fan-Brille tragen, um auch Belanglosigkeiten goutieren zu können.
PIGS ON THE WING (pt.1 & pt.2) ist nicht der Rede wert; schneller vergessen, als ein Schwein fliegen kann. DOGS (YOU GOTTA BE CRAZY) klingt zunächst wie ein America-Song, der dann in breitbeinigem Gitarren-Porridge und esoterischen Waberwolken versinkt. Auch mag Gilmour ein prächtiger Handwerker sein, aber das mit der Talk Box in PIGS (THREE DIFFERENT ONES) haben Nazareth mit HAIR OF THE DOG besser hinbekommen. Und schließlich noch das an übermäßigem Gitarrenschnickschnack leidende SHEEP (RAVING AND DROOLING), das sich zudem kräftig bei ONE OF THESE DAYS bedient. Aus alt mach neu. Wirklich toll innovativ aufgewärmt.
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