Antwort auf: AMERICAN MUSIC

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stefane
Silver Stallion

Registriert seit: 24.07.2006

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Habe den Band gerade eben mal wieder durchgeblättert. Im Großen und Ganzen ein schönes Buch, wenn mich die Fotografien in „American Music“ auch nicht durchgehend ansprechen.

Stark sind die Fotos immer dann, wenn sie ganz nahe an ihr Objekt heranrücken und sozusagen „Gesichtslandschaften“ zeichnen, z.B. die Fotos von Ralph Stanley, John Lee Hooker, Cedell Davis, Willie Foster, Trent Reznor.
Wie mir generell die Schwarz-Weiß-Fotos der Reisen in den Süden am besten gefallen: der einsame, gottverlassene Juke Joint im Mississippi-Delta oder Robert Earl Keen und Lyle Lovett auf der Front Porch in den Texas Plains.
Aber auch einige schöne Farbfotos sind enthalten: Pete Seeger an den Ufern seines geliebten Hudson River, der Highway 61 bei Greenville, Othar Turner in seiner baufälligen Hütte in Gravel Springs, Bonnie Raitt im heruntergekommenen Backstage-Bereich im New Yorker Bottom Line.
Sehr anrührend auch die Fotos von Johnny und Rosanne Cash sowie von Johnny Cash zusammen mit June Carter aus dem Haus der Carter Family in Virginia.

Viele der gestellten bzw. „komponierten“ Aufnahmen bleiben für mich jedoch seltsam fremd, z.B. George Jones in seinem Tourbus, Jon Bon Jovi im Solarium oder Michael Stipe auf der Gefängnispritsche.
Auch die Mehrzahl der Aufnahmen der Hip Hop- und Rap-Künstler wirken auf mich sehr distanziert und kontrolliert und erlauben keinen Zugang.

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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)