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Ich glaube so pauschal lässt sich die Frage was besser ist, Original oder Synchro, gar nicht beantworten.
Es kommt immer auf den Einzelfall an. Sicher kann ein Film synchrontechnisch verhunzt werden, es ist aber durchaus auch künstlerisch gleichwertige Synchronisation möglich. Durch die Synchronfassung hat man beispielsweise die Möglichkeit, einem Schauspieler tatsächlich einen anderen Charakter zu geben. Was zuerst einmal negativ klingt, musss es nicht unbedingt sein.
Nur mal ein Beispiel : Dustin Hoffman in Outbreak, synchronisiert von Joachim Kerzel, der „männlichsten Stimme Deutschlands“. Durch diese Synchronstimme hat Mr. Hoffmann einen „härteren Charakter“ erhalten, was durchaus zu seiner Rolle passte und ihm mehr sprachliche Durchsetzungkraft verlieh.
Man denke nur an die gigantische sprachliche Wandlungsfähigkeit eines Thomas Danneberg, der dafür bekannt ist, jede Emotion rüberbringen zu können.
Und wenn ich mir Arnie als österreichisch sprechenden Terminator anschaue ( bei allem Spass den sein Slang verbreitet!), bin ich doch froh, dass er auf deutsch ernsthafter klingt.
Und bitte schön, was wäre Jean Paul Belmondo in Deutschland ohne die Synchro von Rainer Brandt, der sich freilich immer eine Menge sprachlich-textliche Freiheiten genommen hat.
Grüsse
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