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Anonym
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Linn, ich glaube fast, wir liegen nicht so weit auseinander. Es geht nicht darum, sein Wunschkabel blind oder nicht blind herauszuhören. Wir sind ja nicht bei „Wetten, dass“. Wahrnehmbar sind minimale Veränderungen der Gesamtabstimmung (ob durch Kabel oder anderes) eher im persönlichen Langzeitgebrauch: Und da nicht einmal mit „Schön und richtig“, sondern mit „Hmm, hier nervt’s vielleicht etwas?“. Du kannst gerne dabei bleiben, das Ganze komplett als Voodoo abzutun (gehöre hier selbst zur absoluten Skeptikerfraktion) – übrigens: sehr sachlicher Ton in Deinen Repliken, prima! – aber das sind meine Erfahrungen, die reproduzierbar sind:
Innenverkabelung:
Selbst sehr teure Boxen sind meist mit 08/15-Strippen verdrahtet. Wegen der kurzen Distanzen nicht schlimm. Zeitnahe A/B-Vergleiche sind sowieso unmöglich, es sei denn, man hat 2 Paar Boxen zur Probe zur Verfügung. Wer hier löten will, verliert den Garantieanspruch und läuft Gefahr, die Abstimmung zu verändern. Nichts für Laien.
Brückenaustausch:
Goldige Blechbrücken am BiWi-Terminal durch das L-Kabel ersetzen, zB: oben in das MT/HT-Terminal rein, dort runter durchziehen bis zum B-Terminal und an allen Kontaktstellen abisolieren. Möglichst direkter Kontakt ohne Kabelschuhe etc (da immerhin ein zusätzlicher, kleiner Widerstand), besser alle paar Monate nachziehen oder nach 2, 3 Jahren neu abisolieren.
Lautsprecherkabel:
Nach vielen Jahren mit 2,5er oder 4er Litzenstrippen von der Rolle – schön flexibel und bequem zu verlegen – empfahl mir ein Profi (PA) für vergleichsweise kleines Geld einmal spaßeshalber 5adriges Feuchtraumstromkabel mit je 1-1,5er Leitungen (mit möglichst hohem Kupferanteil!) aus dem Elektroinstallationsfachhandel auszuprobieren. Die Adern am Terminal aufteilen, zB 3 zum MT/HT- und 2 zum B-T. Das dicke, extrem starre, leicht brüchige, spröde und dreckig-grau wirkende Stromkabel für die Unterputzverlegung sprengt ab der ersten Sekunde jeden Familienfrieden. Aber der Klang: Nichts von subtiler Klangveränderung, sondern großes Staunen und Grinsen (auch ab der ersten Sekunde). Da war kein Umstecken zum Vergleich mehr nötig. Hammer! Allein der Druck und die Ablösung – natürlich trotzdem nur kurzzeitiger Gast im Haus.
Leicht infiziert war der Rest war dann nerviges Rantasten an das nach Geldbeutel, Investitionswille und zum Teil sicher auch Glaube passende Kabel. Jedes echte oder eingebildete Promille mehr Klangqualität, ist extrem teuer zu bezahlen, soviel ist klar, oft schienen mir Einzeldisziplinen anders, aber insgesamt besser? Ab einer gewissen Preisregion würde eine Investition in bessere Quellen, Amps oder Boxen sowieso mehr Sinn machen. Testweise hatte ich neugierig über’s WE ein sehr teures Teil und meinte, damit tatsächlich auch „klarer“ zu hören. Aber je länger ich zuhörte: Wirklich sicher war ich auch da nicht. Der Verkäufer meines Vertrauens nahm mich montags darauf zur Seite und flüsterte mir … seitdem hab‘ ich wunschlos glücklich ein sehr preiswertes Kabel, das seit 30 Jahren unverändert am Markt besteht und den dünnen und dicken Kabelstars, die kommen und gehen, das hifidele Leben schwer macht.
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