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Ein rundum bezauberndes Konzert war das gestern im Grünspan. Dagegen war der Keane-Support-Auftritt wirklich nur ein Appetithappen. Rufus ist ein charmanter, witziger und mit genügend Selbstironie ausgestatteter Performer, der für mich einer der besten Live-Sänger überhaupt ist.
Auch in Hamburg eröffnete Joan as a police woman, und obwohl ihre sehr ruhigen Stücke ein schöner Einstieg für den Abend waren, zerstörte sie mit unwitzigen (teils ordinären) Ansagen und aufgesetztem Gehabe den anfangs positiven Eindruck. Als Gitarristin, Geigerin und Background Sängerin machte sie danach in der Rufus-Begleitband aber alles richtig. Überhaupt die Band: verspielt, aber ineinandergreifend, präzise und gefühlvoll spielend. Zudem sind alle Bandmitglieder auch gute Background-Sänger, was zu wundervollen Chorpassagen führte.
Erstaunlicherweise wurde nicht mit „Agnus Dei“ eröffnet, wie von den anderen Konzerten berichtet, sondern mit „Crumb by crumb“ . Es folgen zwei berauschende Stunden, in denen zum größten Teil Titel der beiden „Want“-Alben mit einem bestechenden Gespür für Dramaturgie aneinander gereiht werden. Jeder Song ein Höhepunkt und ein beglückender Moment, man fühlte sich förmlich umarmt von der Musik. Da fällt es schwer Höhepunkte hervorzuheben. Vielleicht die Trilogie für seine Familie: „Beauty Mark“ für Mama Kate, das verspielte „Little Sister“ für Martha und das zornig abrechnende „Dinner at eight“ für seinen Vater Loudon. Höhepunkt war natürlich auch die großartige Travestie-Nummer bei „Old Whores Diet“.
Das Publikum lag ihm jedenfalls zu Füßen, was nicht zuletzt auch an den amüsanten Ansagen lag, in denen immer ein Schuß Koketterie mit seinem Schwulsein mitschwang und man ging mit dem glücklichen Gefühl nach Hause, einen der schönsten Konzertabende erlebt zu haben.
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Wake up! It`s t-shirt weather.