Re: Deep Purple **** Made in Japan

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annamax

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Nix wirklich Neues im Spiegel-Online-Artikel von heute:

Deep-Purple-Klassiker

Die Herren der Instrumenten-Duelle

Von Christoph Dallach

Das Live-Album „Made in Japan“ von Deep Purple gilt als eines der besten aller Zeiten. Eine Aufnahme, der man anhört, dass der Sänger und der Gitarrist sich am liebsten geprügelt hätten. Nun wird der Klassiker neu aufgelegt.

Eigentlich hatten Deep Purple keinerlei Interesse an einem Live-Album: „Die Japaner baten uns, ein Live-Album zu machen, und wir antworteten, dass wir nicht an Live-Alben glauben und auch nicht vorhatten, eines zu machen. Letztlich willigten wir ein, behielten aber die Rechte an den Bändern, damit das Album nicht außerhalb von Japan veröffentlicht werden würde“, erinnerte sich Deep-Purple-Keyboarder und Mitgründer Jon Lord einmal. Dass es dann anders kam, ist längst Musikgeschichte. Das Ende 1972 veröffentlichte Doppelalbum „Made in Japan“ gilt nicht nur als Karrierehöhepunkt von Deep Purple, sondern landet in Hitlisten der besten Live-Alben aller Zeiten regelmäßig weit vorne. Zuletzt rangierte es da beim Fachblatt „Rolling Stone“ auf Platz sieben.

Nun wurde dieser Klassiker renoviert, erweitert und üppig ausgestattet frisch aufgelegt. Geboten werden die drei vollständigen Konzerte, aus denen das ursprüngliche Doppelalbum einst kompiliert wurde, plus der Zugaben sowie, je nach Edition, noch allerlei Schnickschnack.

Die virtuosen Musiker lieferten sich Soli-Duelle auf der Bühne

Die 1968 in Hertford gegründete Rock-Band Deep Purple zählt zu den Pionieren des Hardrock und Heavy Metal und setzte weltweit mehr als hundert Millionen Tonträger ab. Als spektakulär gilt vor allem die sogenannte MK2-Besetzung von Deep Purple mit Ian Gillan, John Lord, Roger Glover, Ian Paice und Ritchie Blackmore. Im „Guinness Buch der Rekorde“ landeten Deep Purple 1975 als „lauteste Band des Planeten“. In den Jahren davor entstanden ihre größten Hits wie „Smoke on the Water“, „Highway Star“ und „Child in Time“.

Die Klasse der Band lag einerseits in ihrem ungewöhnlichen Sound, der massiv von Keyboarder Jon Lord geprägt wurde, sowie der außergewöhnlichen Virtuosität der Musiker, insbesondere des Gitarristen Ritchie Blackmore. Bei Konzerten lieferten sich Deep Purple gerne Duelle an ihren Instrumenten.

Sänger Ian Gillan behauptete einmal, dass er während der auch bei „Made in Japan“ zu bestaunenden, ausufernden Soli von Blackmore, Lord oder Paice von der Bühne in nahegelegene Pubs ging, bis das Kräftemessen überstanden war. Tatsächlich belegt ist die Geschichte, dass Ian Gillans Mikrofon und Ritchie Blackmores Gitarre an Kabeln hingen, deren Länge verhinderte, dass die zwei sich auf der Bühne prügelten: „Die beiden waren sich darin einig, sich nicht ausstehen zu können“, kommentiert Jon Lord das trocken in einer der Neuauflage beigepackten DVD-Dokumentation. Die aufgeladene Stimmung dieser Shows wurde jedenfalls bei „Made in Japan“ eindrucksvoll eingefangen. Für Metallica-Chef und Schlagzeuger Lars Ulrich ist „Made in Japan“ sowieso die beste Platte aller Zeiten: „Eine massivere Wucht habe ich nie bei einer anderen Rockband erlebt. Ich war neun, als mein Vater mich damals mit zu einer Show dieser Tour nahm. Dafür bin ich ihm bis heute dankbar!“

http://www.spiegel.de/kultur/musik/deep-purple-a-969614.html

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I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.