Re: The Beautiful South

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sokrates
Bound By Beauty

Registriert seit: 18.01.2003

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@ chocolate:

Mea culpa: Doch, ich höre etwas Neues, aber es nicht zwingend. Diese ergänzende Bedingung hätte noch in meinen ersten Post gehört. Beispiel „Reaper”: Daraus KANN man einen Latino-Song machen, wie die BS-Version zeigt, aber weil er seinem Wesen nach eine Rocknummer ist, funktioniert das nur begrenzt. Das gilt für die anderen Songs noch umso stärker.

Das führt zu deiner Frage nach dem Eigentlichen. Damit meine ich das Innere, das Wesen eines Songs, dem der Sänger/die Band in seiner/ihrer Interpretation Ausdruck verleiht.

Ein bekanntes Beispiel: Wenn du „For You” von Manfred Mann hörst, kommt dir ein kräftiger Rocksong zu Ohren, mit all der Sehnsucht, Verzweiflung und Kraft, die ihn ihm steckt. Das freizulegen, ist die Leistung des Interpreten Manfred Manns (und natürlich seines Sängers Chris Thomsons).

Wenn du das Original von Springsteen dagegen hörst, merkst du, dass der Komponist seinen eigenen Song noch gar nicht erkannt hat: VIEL zu viele Worte, die Melodie infolgedessen verwaschen, plätschert der Song noch recht unentschieden und ausdruckslos vor sich hin.

Wenn man in diesem Sinn covert, ist Covern eine starke künstlerische Leistung, die in nichts dem Schreiben neuer Songs nachsteht. Das fehlt mir bei den BS-Interpretationen: Dort wurde durchaus verändert, aber eben nicht in die richtige Richtung – und infolgedessen nicht mit optimalem Ergebnis.

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams