Re: Amazon

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Daniel_BelsazarWer Amazon nicht will, muss eben andere Dinge unterstützen und nutzen. Ich sehe in einer digitalen Welt keinen wirklichen Grund, dass die Produzenten von digital zugänglichen Waren wie Musik oder Geschriebenem den Konsumenten nicht direkt oder über dezentralisierte Plattformen mit einem höherem Anteil für den Produzenten bedienen können. Dabei bleibt der Endpreis für den Kunden sogar günstiger, weil die vielen Zwischenstufen nicht benötigt werden. D.h., die Kulturindustrie kann eigentlich mit den heutigen Möglichkeiten besser als je umgangen und damit letztlich ausgeblutet werden. Auch die viel beklagte starke Formatisierung der Kultur durch Verwertungsinteressen könnte sich so auflösen. War das nicht mal der Independent-Gedanke?

Bücher sind aber nun in den meisten Fällen nicht digital und das Aussterben des gedruckten Buches werden wir wohl allesamt nicht mehr erleben. Wie soll ein gedrucktes Buch dezentral beworben, hergestellt und vertrieben werden? Wenn jeder Autor das alleine bewerkstelligt, dann wird das einzelne Buch nicht billiger, sondern deutlich teurer. Mal ganz davon abgesehen, dass er von den paar Exemplaren, die er selbständig verkaufen würde, nicht leben könnte. Der Gedanke hinter der Buchpreisbindung, ein Kulturgut möglichst flächendeckend erhältlich zu machen, ist vielleicht in die Jahre gekommen, aber völlig abwegig ist er (noch) nicht.

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