Re: Amazon

#2491509  | PERMALINK

de64625

Registriert seit: 22.04.2012

Beiträge: 2,794

Gibt ja viel nachzulesen

Skraggy

DE64625

Doch, genau das ist es! Es ist richtigehend assozial, eben weil genau dieses Verhalten zu den Zuständen geführt hat, die wir heute haben, dass Leute heutzutage nicht mehr von Ihrer Arbeit leben können………… Normalverdiener, die beim Discounter einkaufen sind also asozial. Nun gut, die Sichtweise ist hanebüchen genug, ……..

Lies den ->Umgangssprachlichen Gebrauch von „sozial“ (Zitat Wikipedia: In der Umgangssprache bedeutet „sozial“ den Bezug einer Person auf eine oder mehrere andere Personen; dies beinhaltet die Fähigkeit (zumeist) einer Person, sich für andere zu interessieren, sich einfühlen zu können, das Wohl Anderer im Auge zu behalten (Altruismus) oder fürsorglich auch an die Allgemeinheit zu denken.), dann kommt Dir meine Behauptung sicher gar nicht mehr so hanebüchen vor, vielleicht etwas überzogen.

Skraggy

…….. Da in Deutschland prinzipiell jeder Bürger frei darüber entscheiden darf, wo er seine Einkäufe tätigt und es kaum vermittelbar sein dürfte bewusst teurer als nötig einzukaufen, ergibt sich ja das Problem, wie man die Bürger dazu bekommt, sich so zu verhalten, wie du es forderst. Lass mal hören. Wie stellst du dir das vor? Vielleicht durch eine Einkommensabhängige Zuweisung von Einkaufsstätten? Die entsprechend zugeteilten Leute dürften nur in denen ihnen aufgrund ihres Einkommens zugewiesenen Märkten etc. einkaufen. Oder wie soll das laufen? Irgendwelche Lösungsansätze wirst du doch sicherlich in der Schublade haben.

Du darfst meine Bemerkung nicht so isoliert betrachten, sondern musst auch mal hier lesen

DE64625

……

So lange die Leute in Deutschland ständig klagen, dass sie es sich angeblich nicht leisten könnten, woanderst als beim Discounter einzukaufen, der Verbraucher also nur ständig lamentiert, dass alles so teuer sei, so lange wird sich nichts ändern. Erst wenn die Leute wieder faire Preise zahlen, wird es wieder möglich sein, faire Löhne zu zahlen, sowohl beim Produzenten, wie auch bei den Transportunternehmen und letztlich im Handel.

Aber weil es der Markt (und insbesondere der Verbraucher) eben nicht selbst reguliert, wie gewisse Interessengruppen immer verheisen, muss der Mindestlohn her. Insbesondere auch um zu verhindern, dass höhere Preise nur höhere Gehälter für die oberen Positionen mit sich ziehen.

Natürlich wäre es wünschenswert, wenn jeder nach seinen Möglichkeiten und weitsichtig einkaufen würde. Aber ebenso natürlich ist es in einer materialistischen Gesellschaft wie der unseren dem Kunden nicht vermittelbar, warum er teuer einkaufen sollte, und genau das meine ich damit, dass der Markt es nicht regulieren wird, eben weil hierzulande so gut wie niemand mehr ein soziales Gewissen hat. Darum muss die Politik regulierend eingreifen und durch Mindestlöhne (und andere Massnahmen, denn natürlich wird es Firmen geben, die sich dann neue Methoden zur Gewinnmaximierung erdenken, die auch wieder nur auf Kosten der Angestellten gehen, wie zum Beispiel die belegschaft gnadelos ausdünnnen) sicherstellen, dass Menschen von Ihrer Arbeit leben können.

Zustände wie bei amazon (und da haben einige hier recht, das ist nur die Spitze des Eisbergs) können nur überwunden werden, wenn der kunde wieder ein soziales Gewissen entwickelt und nicht nur kurzsichtig auf seinen persönlichen Vorteil bedacht einkauft. Aber natürlich kann man sich auch zurücklehnen und wie der Beobachter Schlich (aus Wilhelm Buschs: Plisch und Plum) zum Ende jedes üblen Kapitels sagen

„Ist fatal!“ bemerkte Schlich.
„Hehe! Aber nicht für mich.“

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Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!