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Small Faces: Sha-La-La-La-Lee / Grow Your Own 1966 D-Decca
Wie habe ich diese Platte geliebt. Damals gab es Freunde, denen gegenüber ich sie verteidigen musste. Vom Text verstanden wir zwar alle nicht viel, aber die Schlaumeier meinten, mit einem solch primitiven Titel könne es keine gute Musik sein. Dabei ist allein schon das Intro mit den schneidenden Gitarrenakkorden und der Orgel Grund genug, dieser Scheibe Unsterblichkeit zu attestieren. Dann der Gesang. Der Drive des Basses.
Freunde von mir spielten mit ihrer Band einige der Small Faces-Titel rauf und runter. Deren Bassist war eher ruhig und unauffällig, wie Bassisten so sein können. In solchen Songs aber wuchs er über sich hinaus und war dann der bei weitem Coolste der Band.
Jetzt höre ich diese Platte richtig intensiv nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder. Und die alte Liebe ist noch immer da. Ungebrochen. Vom Anfang bis zum natürlich viel zu langen Ende, was sie aber erst so richtig schön macht.
Die Rückseite enthält ein sehr direktes und fetziges Instrumental mit einer tollen McLagan´schen Orgel.
60´s-Musik, wie sie kaum schöner sein konnte.
Yardbirds: For Your Love / Got To Hurry 1965 D-Epic
Die Yardbirds sind ja die Gesellenstube der „drei wichtigsten englischen Gitarristen der Sechziger“ (Clapton, Page und Beck) und damit eine der „einflussreichsten Bands“ dieser Zeit. Aber sie haben gerade mal eine Handvoll herausragender Platten gemacht. Und das als Singles, denn die LPs können sich mit Bedeutung kaum brüsten. Dafür haben es die 7“s um so mehr in sich.
Noch genauer: Die A-Seiten der Singles waren ausgefeilte Perlen der Pop-Kunst, während die meist instrumentalen B-Seiten als Spielwiese für den/die jeweils aktuellen Gitarristen herhalten durften und damit für viele Musiker damals Lehrstücke des modernen E-Gitarrenspiels waren. Schlimm genug, wenn man manche Folgen bedenkt.
For Your Love kennt jeder. Es lebt von den Rhythmuswechseln und seinem seltsamen Songaufbau. Es schmeichelt und lässt gleichzeitig Härte erkennen.
Got To Hurry ist eine Art Jam mit Clapton´s Gitarre. Bluesig mit feinen Licks und Tricks, die John Mayall auf den jungen Eric aufmerksam werden ließen, so dass er ihn den Yardbirds abspenstig machte.
The Mama´s And The Papa´s: Monday Monday / Got A feelin´ 1966 D-RCA
Kann mich gut erinnern, dass der Forums-“Kramer” einmal bzgl. der 60s etwas geringschätzig meinte, selbige hätten immerhin auch so etwas wie Herman´s Hermits und The Mama´s and the Papa´s hervorgebracht. Auch wegen solcher Äußerungen ist diese Platte hier! Aber natürlich nicht nur deshalb. Sondern, weil sie toll ist. Und wer Probleme mit Monday Monday hat, mag ja mit der Flip-Side anfangen. Allein sie würde die Vorstellung schon rechtfertigen.
Ein wunderbares Stückchen Musik. Es läuft ab wie ein Uhrwerk (im wahrsten Sinne des Wortes) und bringt dennoch auf den Punkt, wofür die Kalifornier standen: feinste Harmonien, schönste Melodieführung und überaus geschmackvolles Arrangement. Für mich immer wieder herrlich die vocals der beiden Damen Cass und Phillips.
Über Monday Monday kann man im Grunde auch nicht geteilter Meinung sein, ein perfekter Popsong.
Das Cover oben ist, wenn ich es richtig sehe, ein relativ seltenes. (Ich meine nicht den Moiré-Effekt, der tut mir leid, aber dafür kann ich irgendwie nichts! <_< ) Ich weiß auch nicht, ob es ein frühes oder späteres ist. Der Bildausschnitt ist jedenfalls dem LP-Foto der „If you can believe...“ entnommen, welches wegen eines Klos mit offenem Deckel rechts neben der Badewanne mehrfach geändert wurde. Das Klo durfte in den Staaten nicht sein. Die vier Musiker in der Badewanne waren schon anstößig genug!
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