Re: Giant Sand/Thalia Zedek in Geislingen/München

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krautathaus

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Erst mal vorab: über Konzerte zu schreiben, ist nicht gerade meine Stärke…darüber zu reden, dann schon eher.

Da geht`s schon los, daß ich danach immer Probleme habe mich an die jeweilige Setliste zu erinnern, aber mein essenzieller Eindruck ist erstmal:

So habe ich Giant Sand bisher noch nicht erlebt. Hab Howe und Konsorten schon des öfteren gesehen (seit 1990), aber das Zusammenspiel mit seiner dänischen Band ist ein neuer Höhepunkt. Kurz und gut: die rocken richtig ab, und vernachlässigen keineswegs all die netten filligranen Spielereien, die sich Howe auf der Bühne einfallen läßt.
In München ist mir dann so richtig aufgefallen, was für ein toller Drummer der Peter Dombernowsky ist.
Erstaunlich gut eingespielt ist das Team (seit 3 Jahre, wie mir Anders (guit) erzählte), und der Backkatalog wird inzwischen recht gut genützt.
Das hatte auch 2 recht unterschiedliche Setlists zur Folge.

In Geislingen war die Atmosphäre sehr entspannt und familiär, da die Betreiber der Rätsche und viele Fans sich kannten. Das Publikum war locker drauf und relaxt. Der Sound war fantastisch.
Howe kam erst mal auf die Bühne um zu erklären, daß das „Firedepartment“ die Show aus Sicherheitsgründen abgesagt hat…war natürlich ne Finte.
Zur Musik:
Am besten gefiel mir die schnelle Version von „Lovin Cup“ und das swampige Rhythmusspiel zu „Muss“. Da muß mann einfach der Backingband ein rießen Lob aussprechen: die grooven schon unheimlich gut.

In München war die Atmosphäre am Anfang eher gespannt und wußte wohl nicht, was es erwarten durfte…die Stimmung nach 2 – 3 Stücken (die Howe mit einem Elan auf der Gitarre präsentierte, wei wohl schon lang nicht mehr) dafür richtig enthusiastisch und begeistert. In München tanzten auch mehr Leute.
Insgesamt ga`b es in München auch mehr vom Backkatalog, und endlich auch Trickle Down System!
Da in München noch ein E-Piano auf der Bühne stand, gab es auch die obligatorischen Jazz Schnipsel (Blue Monk, Fly me to the moon).
Toll zu sehen, daß die Dänen inzwischen sehr wendig sind, und Howes spontanen Einfällen gut folgen können.
Un doch habe ich das Münchner Konzert als das rockigere, kraftvollere Konzert in Erinnerung.
Leider war manchmal der Bass etwas übersteuert; hat aber dem Gesamteindruck keinen Abbruch getan.

Zu beiden Konzerten hat mich Franz Zappa1 begleitet, und war wohl auch ziemlich angetan von beiden Shows (soll er nur selber noch ein bischen was schreiben!).
Es hat auf jedenfall riesig Spaß gemacht mit ihm durch die Lande zu fahren und sich über Gott (Howe) und die Welt (Zappa) zu unterhalten :)
In Geislingen trafen wir dann auch Sparch (Thomas) mit Freundin, und saßen auch dann gemeisam auf dem Balkon.

Zu Thalia Zedek kann ich nur anmerken, daß sie mir nicht liegt…ihr Set in München gefiel mir besser, als in Geislingen, wo ich fast den Eindruck hatte, daß der Schlagzeuger es ein bischen mit der Virtuosität übertrieben hat.

In Geislingen spielte sie mit Giant Sand zusammen „House of the Rising Sun“, was mich wieder ein bischen versöhnte.

Also alles in alem, zwei begeisternswerte Konzerte…und ich denke wir können uns da in den nächsten Jahren noch auf weitere Entwicklungen gefaßt machen, weil das Potential der Dänen recht groß ist. Was für ein Glück für alle, daß die sich gefunden haben! :)

P.S. kann sein, daß ich ab und zu ergänzen muß….

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