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nail75Ein Lied, das die „schönste Melodie“ besitzt, verdient ja zunächst schon einmal Anerkennung, denn nichts ist schwieriger als eine schöne Melodie zu schreiben. Wenn Du genau darauf achtest, wirst Du feststellen, dass das Lied unter der oberflächlichen Monotonie eine feine Struktur aufweist, die von Steigerungen und darauffolgender Zurücknahme geprägt ist. Damit komme ich zu dem, was ich oben geschrieben habe:(das habe ich mit meinem vorletzten Satz getan. Wie gesagt: Wäre der Refrain nicht so schwach hätt’s mehr gegeben. So bleibt für mich nur ein durchschnittlicher Song der zwischen Schönheit und Selbstgelangweiltheit (stimmt das so ?) pendelt.)
Die ultimative Entschleunigung ist der Tod und davon handelt „No Surprises“. Der Protagonist des Liedes sehnt den Tod herbei und wünscht sich keine „alarms“ und „surprises“, die ihn verhindern. Er ist unglücklich, verzweifelt, vielleicht todkrank und will den Tod (vermutlich) selbst herbeiführen. Unter der glatten, melodischen, etwas monotonen Oberfläche verbirgt sich sozusagen ein Abgrund von Auswegslosigkeit und Todessehnsucht. Und die Kombination von all dem macht das Lied so großartig.(Das mag ja alles so stimmen, jedoch bewerte ich Musik immer an sich, die Texte sind vorerst zweitrangig ! Und dieses „Szenario“ vermittelt mir der Song absolut nicht. Tragend, gar schleppend. Aber wo manch andere Band noch die Kurve kriegt, verläuft man sich hier in Langweile. Und dass die vielen hohen Wertungen mit dem Text in Verbindung zu bringen sind bezweifle ich mal stark. Bei diesen „Klassikern“ wirft so manch einer eben gerne mit Sternen. Was auch völlig in Ordnung ist
:wave:
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Hold on Magnolia to that great highway moon