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Mistadobalina
Vielleicht liegt es auch ein bisschen am Alter, aber ich treffe schon Vorentscheidungen aufgrund solcher Kriterien, wen ich an mich heranlasse und wen nicht. Ich glaube, dass sich Freundschaften durchaus auf solche Voraussetzungen gründen. Wir sind auch wir durch die Summe der Dinge mit denen wir uns umgeben und die wir lieben. Das möchte man doch teilen und sich nicht darüber streiten müssen.
Klingt zwar plausibel, ist aber ein Maßstab, den ich selbst nicht anlege, da ich sonst wohl ziemlich vereinsamt wäre. Man stelle sich vor: Einer meiner besten Lebensfreunde hatte einst unsere Dreier-Studenten-WG regelmäßig mit PUR´s „Abenteuerland“ gefoltert. Der zweite war glühender Garth Brooks-Fan. Und ich hörte damals vornehmlich Nine Inch Nails. So what.
Um das mal fortzuführen: natürlich sollte auch noch das Parteibuch, die Weltanschauung, die cineastischen Vorlieben, die Wetten-Dass-Verachtung, Hobbies, Sport, Urlaubspräferenzen und Lieblingsfarben stimmen (darüber kann man doch weitaus heftiger und persönlicher streiten als über Lieblingsalben), aber wer bleibt dann eigentlich noch übrig?
Erinnert mich ein wenig an diese Kontaktanzeigen, in denen nichts von Charakter steht, aber alles von möglichst übereinstimmenden Hobbies und Vorlieben, als ob das zwei Menschen automatisch zusammenführte. Ist „Wir haben so viel gemeinsam!“ wirklich eine Liebeserklärung?
PS: Wenn ich tops und otis richtig verstanden habe, ging es vornehmlich um eine zeitgeschichtlich verortete und zugleich durch das Strummer-Zitat pointiert zugespitzte Schilderung des sozialen Abgrenzens in den End-60ern und nicht um einen strengen, stets aktualisierten Leitfaden für den Freundschaftsschluss. Das muss man m.E. nicht so dramatisieren.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)