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Jan WölferWährend ich mir jetzt noch mal die Beiträge durchlese, kommt mir der Gedanke, dass Zeitzeugen wie otis oder tops, die das Werk so massiv kritisieren einfach durch die Überhöhung, die das Werk in den letzten Jahrzehnten von vielen Seiten erfahren hat, extrem empfindlich sind und gerade die auch sicherlich oft überzogene Heiligsprechung zum Anlass nehmen eine Schlachtung der heiligen Kuh (wie von otis ja auch angedeutet) als bewusste, massiv eingesetzte Gegenmaßnahme vorzunehmen.
Ich glaube tops gern, dass es die Spacken waren, die auf einmal 1967 mit Pepper in der Hand ankamen und meinten: „Prima, das ist doch mal toller Pop, finden Sie nicht auch Herr Lehrer?“ Und dann hat der Herr Lehrer sich beim Schulbuchverlag stark gemacht, dass in die nächste Auflage des Englisch-Buches doch bitte „She’s leaving home“ aufzunehmen ist, schließlich könne man die Musik dieses Liedes auch Kollegen zumuten (mit Abstrichen natürlich!), die sonst nur Klassik goutieren undsoweiterundsofort. Und die Typen, die einen Klumpen Haschisch nicht von einem Stückchen Hundescheiße hätten unterscheiden konnten, meinten auf einmal: „Ist doch klar: LSD!“
Mir scheint, hier wird gezielt Dekonstruktion des Monumentes betrieben – beides wird der Platte nicht gerecht!
Und schon ist ein vorher als gut betrachtetes Lied plötzlich Müll ? Was bitteschön ist das andres, als engstirnig.
Ich hoffe ernsthaft (und glaube auch nicht), dass das DAS Kriterium für Otis etc. ist
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!