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otisMir fällt auf, dass die Sgt. Pepper-Skeptiker da und dort sehr wohl Begründungen, sogar detailliert, abgegeben haben (Von Tops steht noch eine aus, würde mich sehr interessieren. Begründe bitte mal.), von den Fans aber in dieser Hinsicht bislang wenig kam. Was macht die Tracks so *****-grandios?
Uhhh – ich dachte hier kann man absternen ohne Kommentar, aber bitte (und dabei bin ich gar nicht mal soooo ein Riesen-Pepper-Fan, goutiere das Werk aber durchaus):
1. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band
Der Track rockt, mir gefällt die Sologitarre im Intro, Pauls Gesang, die Soundeffekte finde ich wirklich originell (ich weiß dass ich als 13-jähriger davon fasziniert war – und ich finde sie auch heute noch stimmig und effektvoll)
2. With a Little Help from My Friends
Toller Übergang zwischen den Songs und diese Nummer ist einfach wunderbarer klassischer englischer Pop. Nix Rock wie bei Cocker. Super Bass von Macca, phantastisch das Ende mit dem dreistimmigen Chor.
3. Lucy in the Sky With Diamonds
I don’t give a f#*% about L.S.D., der Track ist hochgradig psychedelisch und schaffte es aber im Refrain ähnlich dem Titeltrack in Halftime zu rocken. Viele interessante Instrumente, buntmalerischer Text, aber sich kein Fave von mir – halt nur irgendwie gut und schon special.
4. Getting Better
Die Nummer mag ich persönlich z.B. viel lieber als Lucy. Toller Macca-Pop, konterkariert durch Lennons zynische Einwürfe, ein Song, der die beiden sehr klar in ihrem Wesen charakterisiert. Ich liebe die „Me used to be angry young man – me hiding me head in the sand“-Stelle. Wunderbare Verbindung von Text und Musik und Stimmung in diesem Augenblick.
5. Fixing a Hole
Eigentlich ein eher unscheinbarer Track, aber trotzdem ungemein ideenreich umgesetzt. Schon tolle Harmonien, wieder toller Bass, das Outro mag ich auch.
6. She’s Leaving Home
Den Song mag ich nun nicht so sehr. Ob es daran liegt, dass der Song in unserem Englisch-Schulbuch abgedruckt war als Versuch mal was „Modernes“ in das Curriculum zu zwingen, ich weiß es nicht. Mir persönlich zu platt – mir sagt der Song nichts.
7. Being for the Benefit of Mr. Kite
Witzige, kurzweilige Nummer, korrespondiert mit dem Sgt. Peppers Gedanken (die Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band könnte gut auf dieser Veranstaltung aufspielen).
8. Within You, Without You
Nicht der schwächste indische Song von George (das ist The inner light), nicht der Stärkste (das ist Love you to), mir ein wenig egal die Nummer, haut mich nicht vom Hocker, aber stört mich auch nicht massiv.
9. When I’m Sixty-Four
So eine Nummer muss man erstmal schreiben, Leute. Ungemein cleverer klassischer Englischer Pop, siehe With a little help – passt vom Stil her auch zu der Pepper-Kapelle, kann mir gut vorstellen dass das eine ihrer Paradenummer war!
10. Lovely Rita
Mag ich ausgesprochen gern. Tolles Intro, netter (positiv besetzt!) Song – klar harmloser Pop, aber ich denke gerade das ist es was von so vielen Kritikern dieses Album als eigentliche Kernkompetenz der Fab Four hochgehoben wird – und was angeblich auf diesem Album fehlt. Auf Rita ist jedenfalls nichts überproduziert oder überambitioniert – schöner Beatles-Pop, mag ich sehr!
11. Good Morning, Good Morning
Wieder phantastische Bassline von Paul! Hört Euch mal den Grundtrack dieses Liedes von der Anthology II an! Ähnlich wie z.B. bei Come together ist es Pauls Bass, der den Lennonsong erst groß macht. Lennon hat in den Song nicht viel investiert, der hat zwischen all den Trips mal eben die Fernsehzeitung abgeschrieben – wobei das auch erstmal so gut gemacht werden muss! Die Tierstimmen kammen klar von Pet Sounds inspiriert, aber dieser Bass, dieser Bass, der ist sensationell!
12. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (Reprise)
Sehr knackige Angelegenheit. Mir gefällt der Hahnenschrei/Gitarrenton-Übergang sehr, der ins Drum-Intro mündet. Ansonsten wenig neues im Vergleich zu der ersten Version.
13. A Day in the Life
Großartig. Lennons bester Song auf dem Album, vielleicht sein bester überhaupt, angereichert durch diesen großartigen Zwischenteil von Paul und die wirklich innovative Idee der Übergänge. Ein Orchester so einzusetzen war damals einfach revolutionär und auch wenn alle vor den Kopf gestoßen waren, ist das Ergebnis toll. Und der Schlussakkord ist einer für die Ewigkeit.
Ne, das ist schon Weltklasse, die Nummer!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue