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Das erste, was ich von den Beatles hatte, war eine Musikkassette mit 20 Greatest Hits. Mit einer Ausnahme („The long and winding Road“) mochte ich die Songs sehr gern und habe sie oft gehört. Dann bekam ich Sgt. Pepper geschenkt – und mein Interesse an den Beatles hat stark nachgelassen. Ich konnte mich mit dem Album nicht anfreunden. Erst Jahre später habe ich mir wieder ein Beatles-Album angetan.
Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band * * 1/2
Der Song ist nichts besonderes. Die Idee mit Sergeant Peppers Heilsarmeekapelle ist doof. Was soll der Quatsch?
With a little Help from my Friends * * 1/2
Melodisch eher banal. John und Paul schreiben einen Song für Ringo, in dem sie ihn singen lassen, dass er ohne seine Kumpels nicht auskommt? Soso…
Lucy in the Sky with Diamonds * * *
Kein besonders toller Trip, aber immerhin ein Trip. Das war seinerzeit für mich der zweitbeste Track des Albums (nach „A Day in the Life“), weil er so „abgefahren“ klang.
Getting better * *
Die Backing-Vocals sind seltsam. Okay, sie setzen dem „Alles wird besser“ ein „Schlechter kann’s auch nicht mehr werden“ entgegen, aber warum so und nicht mit trockener Sachlichkeit? Da hätte man mehr draus machen können.
Fixing a hole * * *
Klingt ganz gut. Irgendwie verdrogt. Aber eine seltsame Einstellung wird da ausgedrückt („It really doesn’t matter if I’m wrong / I’m right“?)
She’s leaving home * * 1/2
Mir ist das zu sentimental, sorry, und vom Arrangement her zu verhübscht, zu süßlich.
Being for the Benefit of Mr. Kite * 1/2
Was soll dieser Zirkus? Ich mag das nicht! Und viel Melodie ist da auch nicht.
Within you without you * * (1/2)
Okay, die Melodie ist schwach und der Text ist Hippie-Shit. Der Song ist schlecht. Aber ich mag diesen Sound! Vielleicht habe ich eine Schwäche für indische Exotismen.
When I’m sixty-four * * 1/2
Catchy. Ein netter kleiner Music Hall Schlager. Ein bißchen auf der spießigen Seite. Bieder. Nicht gerade Rock ’n‘ Roll.
Lovely Rita * *
Ein banales Liedchen, aufgebrezelt mit ein paar Effekten.
Good morning good morning * 1/2
Banal. Die Bläser hätte es nicht gebraucht, die Tiergeräusche nerven. If you’ve got nothing to say, John, why don’t you just keep your Mouth shut?
Sgt. Pepper’s (Reprise) * *
Hätte man sich auch sparen können. Die vorangegangenen Songs haben eh nichts mit der Idee von Sergeant Pepper und seiner Band zu tun.
A day in the life * * * * 1/2
Zwei halbe Songs, die zusammengesetzt wurden. Aber George Martin ist hier auf der Höhe seiner Kunst. Es klingt großartig.
Insgesamt: * * 1/2
Ich find’s ganz nett. Aber auch ein bißchen albern, angefangen bei den Kostümen, die die Jungs da getragen haben. Und überkandidelt. Meiner Meinung nach ist Sgt. Pepper das am meisten überschätzte Album überhaupt – es ist ja mehr als einmal zum besten Album aller Zeiten gewählt worden. Die Beatles sind das Risiko eingegangen, ein Album ohne richtig gute Songs herauszubringen – und sie wurden dafür belohnt. Es muss wohl die aufwendige Produktion mit den vielen Soundeffekten gewesen sein, vielleicht auch der falsche Schein des „Konzeptalbums“.
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To Hell with Poverty