Re: The Rolling Stones – Out of Our Heads

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der-hofacker

Registriert seit: 07.04.2005

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Negative ApproachIch weiss nicht, seit ich viele der Original-Versionen kenne ist die Scheibe sicher abgefallen, „Mercy Mercy“ gefällt mir von Don Covay z.B. viel besser. oder „That’s How Strong My Love Is“ Otis Redding kann niemand schlagen und auch „Cry To Me“ ist von Solomon Burke doch stärker gesungen, „Hitch Hike“ von Marvin Gaye bzw, Martha Reeves sowieso.
„She Said Yeah“ müsst ich das Original auch mal noch hören, mein Lieblingssong der Scheibe neben „Heart Of Stone“ und „Gotta Get Away“.

Hm, ich finde das eigentlich witzlos, hier Original und „Fälschung“ daraufhin zu vergleichen, wer besser singt etc. Das Faszinierende, Aufregende und eben auch Verdienstvolle am Frühwerk der Stones ist doch der Umstand, dass sie als so ziemlich einzige der jungen englischen Bands den amerikanischen R’n’B, der zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger ausschließlich in den R’n’B- und nicht in den Pop-Charts stattfand, wo diese Songs in der Regel auf hinteren Rängen hängen blieben, nach verwertbarem Material für eine junge weiße Pop-Hörerschaft durchforstet haben. Andere wie Yardbirds, Them, Animals, Pretty Things etc. waren dabei bei weitem nicht so konsequent bzw. erfolgreich. Die Stones haben den US-R’n’B damit praktisch federführend in die Gefühlswelt des weißen Pop übertragen, ohne dabei dessen Substanz zu verwässern. Womit sie das Genre, das zu dieser Zeit noch quasi Underground war, nachhaltig popularisiert und für die junge Beat- und Rockszene erschlossen haben. Ich denke , da spielt es dann keine Rolle, ob hier mal eine Zeile im Original inbrünstiger gesungen oder da mal ein Groove nicht ganz so funky war. Fakt ist, dass die Interpretationen der Stones fast ausnahmslos respektvoll und dennoch eigenständig waren.

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