Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › „Sterne an“ – das nüchterne Bewertungsforum › Track by Track: Alben unter der Lupe › The Rolling Stones – Emotional Rescue › Re: The Rolling Stones – Emotional Rescue
sparchBevor es zurück in die 60s geht, wird noch schnell Emotional Rescue abgehandelt. Auch dieses Album habe ich mir 1990 zugelegt, und war Goats Head Soup für mich zuvor nur eine eher leichte Enttäuschung, so mochte ich dieses Album mit Aussnahme von Dance überhaupt nicht. Zwei Dinge muss man der Band aber auf jeden Fall lassen: Funk hat sie raus und wie man ein Album gebührend eröffnet ebenfalls. Danach wird es dann leider sehr durchwachsen. Ich mag zwar den Sound des Albums aber die Songs größenteils leider nicht so sehr. Absoluter Tiefpunkt ist dabei Indian Girl, musikalisch sentimentaler Kitsch, der den Ernst des Textes noch nicht einmal erahnen lässt. Die Mariachi Bläser geben dem Track dann den Rest. Der einzige Track, der im Lauf der Jahre tatsächlich dazugewonnen hat, ist Emotional Rescue selbst, wenngleich man auch daraus mehr hätte machen können.
Kommt mir ein bisschen zu schlecht weg, aber ich kann das gut verstehen, weil es mir auch sehr lange so ging. Es gibt Platten, da muss die Zeit kommen – oder sie war schon da und ist momentan verreist. Was du zu Indian Girl schreibst, sehe ich ganz genauso.
Was auf der ganzen Platte wirklich gut ist, ist wie der Bass präsentiert wird: Präsent und körperlich. Dabei flexibel. Da hat Wyman einen tollen Job gemacht. Fast schon so präsent wie der Bassspieler einer Reggae-Band. Auf dem CD-Exemplar, dass ich mir mal gebrannt hatte, war der Bass verschwunden und das ließ das ganze Album in sich zusammenfallen.