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Erstmal ein riesiges Dankeschön für deine Besprechung! Toll geschrieben und sehr informativ. So wird „Sterne an – das nüchterne Bewertungsforum“ doch noch ganz besoffen vor so viel unterhaltsamem Inhalt.
j.w.Na, dann will ich auch noch mal.
Habe eben meine 10 Jahre alte Berwertung angeschaut. War interessant. Dass ich das Album früher weniger schätzte als heute, war mir bewusst, aber wie sich das auf die einzelnen Tracks verteilt, war teilweise doch etwas überraschend.
Hast du eine Erklärung dafür, warum du das Album jetzt mehr schätzt? Ich fand es schon sehr gut, als es herauskam. Damals hatte ich aber teilweise noch so ein Klassiker-Denken drauf, von wegen: „Die Stones haben vor langer Zeit unumstürzbare Meisterwerke produziert, an die sie sowieso nicht mehr anschließen können“. Mir ist erst im Laufe der Zeit klargeworden, das sie mit „Some Girls“ genau das getan haben. Für mich haben sie zweimal in ihrer Karriere einen neuen Sound erfunden: Mit Some Girls und knapp 10 Jahre früher mit Beggars Banquet. Und irgendwie hat diese Sounds danach nie wieder jemand aufgegriffen. Schon sehr seltsam.
j.w. 04. Some Girls ****
Der Titeltrack läuft auch über weite Strecken als ZweiAkkord-Nummer, etwas, das sie damals sehr häufig gemacht haben. Die Gitarre von Keith hat, wie bei einigen Tracks aus den Pariser Aufnahmen Ende der 70s, den Phaser-Effekt, den er damals immer mal eingesetzt hat. Der Text wurde bestimmt auch von dem sich abzeichnenden Ende seiner ersten Ehe mit Bianca beeinflusst. Es gab weitaus bessere Tracks auf dem Album. #193
Mit „Some Girls“ geht’s mir wie mit „Shattered“ (siehe Kommentar unten). Ich kann das musikalisch nicht einordnen. Wahrscheinlich ist das dieses Zwei-Akkord-Ding, das du beschreibst.
j.w. 09. Beast Of Burden *****
Noch ein Song von Keith. Genial ergänzt von Mick. Wunderbar gewebt im Gitarrenzusammenspiel. Sehr cool und groovy getrommelt von Charlie. Die Stones zeigen hier, dass sie die Kunst des Weglassens – Pausen zu machen – instinktiv perfekt verstehen. Der Song lebt von den Momenten, in denen sie innehalten bevor sie den nächsten Ton erzeugen. Meisterhaft. #70
Das ist es: Die Lücken. Auf den Punkt charakterisiert. Wäre ich so nicht drauf gekommen. „Ein Song von Keith“? Das wusste ich auch noch nicht. Ich habe das gefühlt immer Jagger zugeordnet.
j.w. 10.Shattered ****
Die NYC-Hymne. Wieder eine interessante Songwriting-Kooperation von Keith, der den Riff als Idee hatte, und Mick, der den Text dazu schrieb. Auch wenn Ron Wood da keinen Credit bekommen hat, möchte ich vermuten, dass er an dem instrumentalen Zwischenteil, in dem er auch wieder die Pedal Steel zum Einsatz bringt, kreativ beteiligt war. Funk (wie wahr) höre ich hier eher nicht, sondern sehr zeitgemäßen Postpunk-Einfluss. …#226
Funk ist ein Behelfswort, entstanden aus meiner vollkommenen Hilflosigkeit, die Musik irgendwie beim Namen zu nennen. Postpunk kommt aber irgendwie auch hin. Ich habe die Pedal Steel nie herausgehört und dachte immer, das wäre ein Synthesizer. Mir ist der Track nach wie vor ein großes Rätsel.