Re: The Rolling Stones – Exile On Main Street

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light-of-love

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Der HofackerNach allem, was man über diesen legendären Sommer weiß, kann man getrost sagen, dass die Arbeit an dem Album weitgehend, sagen wir mal: unfokussiert vor sich ging und zudem unter Bedingungen verlief, die man heute amateurhaft nennen würde. Als die Stones Ende 1971 die Aufnahmearbeit beendeten, hatten sie allenfalls ein skizzenhaftes Album zusammen, an dem sie in Los Angeles später noch jede Menge kosmetische Korrekturen vornehmen mussten. Außerdem sagt Jagger bis heute selbst, dass er das viele Lob für Exile für übertrieben hält und das Album produktionstechnisch jede Menge zu wünschen übrig lässt (weshalb ich persönlich sehr gespannt auf die angekündigte Neu-Version bin – und nicht wirklich sicher bin, dass die besser wird als das Original).
Auf jeden Fall kann man die Geschichtsschreibung zu EOMS wohl so werten, dass die Stones selbst heilfroh waren, dass sie unter diesen Umständen ein halbwegs ordentliches Album auf die Beine gestellt hatten. An Kunst hat dabei wohl keiner gedacht – Jagger nicht, weil es ja nur R’n’R war, Richards nicht, weil er zu der Zeit anderes im Kopf (respektive im Blut) hatte, und der Rest schon gar nicht.

Danke für die Antwort. Ich habe inzwischen etwas gelesen (auch in Deinem Confessin‘ the Blues) und sehe klarer. Das Zustandekommen von EOMS scheint mir u.a. auch ein großer Glücksfall zu sein.

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