Originally posted by wowee zowee@30 Sep 2004, 11:52
Was soll das jetzt mit dem Mythos? Als Will Oldham seine „Greatest Palace Music“ heraus gebracht hat, standen Sebastian und ich fast mit unserer Meinung, dass die neuen Versionen wie ein billiger Abklatsch klingen, alleine da. Da wurde für mich mehr als nur ein Mythos zerstört.
Um mal genauso zu fragen:
Welcher Mythos denn? Bei (den alten Sachen) von Oldham liegt doch gar keiner vor.
Du meinst wohl was anderes. Im Übrigen kann man dieser beiden „Tatbestände“ schlecht miteinander vergleichen.
Und was „das mit dem Mythos“ soll: Das ist nun mal ein Teil, den man mitbetrachten muss oder besser gesagt musste, ob man will oder nicht. Es besteht doch kein Zweifel daran, dass das Album seinen Reiz hauptsächlich der „Sage“ des „Lost Album“ verdankt. Und eben dieser Reiz ist doch jetzt, nachdem die Songs mehr als ein halbes Jahrhundert später erst fertiggestellt wurden, wie weggeblasen. Und die meisten Lieder kennt man ja eh schon.
Da „Smile“ aber wirklich noch nicht veröffenlticht worden ist, freue ich mich trotzdem. Das ist Brian Wilson's Lebenswerk und er wird die nötige Liebe, die er heute dafür noch übrig hat, sicherlich in die Songs reingesteckt haben – für mich kein Cover-Album, sondern das Werk was Brian Wilson immer veröffentlichen wollte, mit der nötigen Dramaturgie und Aussage.
Nur ist die Frage, ob eben diese Liebe und die zweifellos nachgelassenen Qualitäten noch ausreichen, um so zu berühren oder so zu fesseln wie damals. Mal abgesehen davon, dass man auch die Umstände miteinberechnen muss, unter denen die Songs damals entstanden. Das ist doch jetzt Patchwork im negativen Sinne.
Das ist im Endeffekt eher was für Leute, die sich immer noch über ein neues Dylan, Waits, Costello, Newman etc Album freuen (können) – ich gebe zu, darauf bin ich neidisch! Nicht falsch verstehen: Das sind Musiker, die ich z.T. sehr schätze, aber da wird nix mehr kommen, was ich jemals noch brauchen werde.
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