Re: Tangerine Dream

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whole-lotta-pete

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Um das absolut Ungewöhnliche aus den frühen Tagen von Tangerine Dream zu verdeutlichen, hab ich jetzt doch noch ein paar Geschichten ausgekramt. (Quelle Biographie):

Eines der ungewöhnlichsten Konzerte gaben sie im Oktober 1970 im österreichischen Kapfenberg. Sie traten mit sechs Flipperautomaten auf der Bühne auf, die sie an Verstärker angeschlossen hatten. Sie steuerten die mit Kontaktmikrophonen versehenen Geräte einzeln an und improvisierten dazu ihre meditative Musik. Das Konzert wurde damals im österreichischen Fernsehen gesendet.

Im Herbst 1974 gab es eine dreiwöchige Tournee durch Großbritannien, auf der ihre Musik erstmals von einem sogenannten „Video-Synthesizer“ optisch unterstützt wurde. Die Presse bezeichnete ihre Konzerte als faszinierende Erlebnisse und im Pop-Poll des Melody Maker wurden sie zu den „hoffnungsvollsten Bands der Welt“ gezählt. Ihre Konzerte zeichnete damals aus, dass sie zum größten Teil aus Improvisationen bestanden. Sie hatten sich den Standard gesetzt, kein Stück zweimal zu spielen.

1977 wurde der amerikanische Regisseur William Friedkin, der bereits durch Filme wie French Connection und Der Exorzist weltbekannt geworden war, auf Tangerine Dream aufmerksam. Für sein Remake des Klassikers Sorcerer (deutscher Titel: Lohn der Angst), beauftragte er die Band den Soundtrack zu schreiben. Ihre erste Hollywoodproduktion war auch gleich die ungewöhnlichste.
Sie bekamen das Skript zu Sorcerer zugeschickt und komponierten die Musik, noch bevor die erste Filmklappe gefallen war. Sechs Wochen nach Eingang des Skriptes trafen sie sich dann mit Friedkin. Sie besorgten sich zwei Lautsprecher und ein Abspielgerät und führten Friedkin die Kompositionen vor. Er war gleich begeistert und hat später einige Teile des Films nach der schon fertigen Musik geschnitten, was für die Filmindustrie außergewöhnlich war.

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