Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › Die 5 besten Zappa-Platten › Re: Die 5 besten Zappa-Platten
01. Lumpy Gravy
02. Freak Out!
03. We’re Only In It For The Money
04. Hot Rats
05. Zappa In New York (Doppel-LP!)
Aufgrund Zappas umfangreichem, qualitativ oft sehr hochstehenden Output ist das natürlich eine enorm schwierige Wahl!
Bei meinen ersten beiden Nennungen bin ich mir seit vielen Jahren relativ sicher, obwohl beide auch durchaus die Plätze tauschen könnten. Danach wirds allerdings sehr schwer, auch wenn Alben nach 1978/79 für mich eher nicht in Frage kommen.
Nicht, daß FZ danach nicht auch noch hörenswertes abgeliefert hätte, aber für mich eben kein Album mehr, das ich zu seinen wirklich absolut „besten“ zählen würde (zugegeben, Sachen wie „Shut Up ‚N‘ Play Yer Guitar“, „Jazz From Hell“ oder „Civilization Part III“ können mich diesbezüglich auch schon mal kurzfristig ins Grübeln bringen).
Die Frage für mich ist, was mache ich mit den (Jazzrock-inspirierten) Alben in der ersten Hälfte der 70er? „Waka-Jawaka“, „Grand Wazoo“, „Overnite Sensation“, „Apostrophe (‚)“, „Roxy & Elsewhere“ und „One Size Fits All“ sind alle klasse, meinetwegen alles fünf-Sterne-Alben, aber würde ich eines von ihnen den obengenannten im Zweifelsfall vorziehen? Schweren Herzens würde ich es wahrscheinlich nicht tun. Erstens könnte ich mich sowieso nicht entscheiden, und zweitens hat fast jede der genannten für mich auch irgendwo einen Knackpunkt: „Wazoo“ finde ich z.B. insgesamt (noch) ausgereifter als „Waka“, „Overnite“ geht für mich erst ab „Fifty-Fifty“ so ganz richtig los (vorher ist sie sehr gut, aber erst dann wird sie genial), „Roxy“ bietet auf Seite 2+3 das größte, was man sich vorstellen kann, aber „Dummy Up“ und der „Bebop-Tango“ wirken auf mich als Albumtracks eher problematisch. „One Size“ enthält mit „Inca Roads“ zwar den meiner Meinung nach absoluten Höhepunkt von Zappa’s Jazzrock-Phase, der Rest kommt da bei aller Qualität aber einfach nicht mit.
Hmm, also die „Apostrophe (‚)“ ist auf ihre Weise schon perfekt (wenn auch sehr kurz), es spielen auch alle diese grandiosen Musiker mit, aber irgendwie will ich hier trotzdem nicht so richtig. „Grand Wazoo“ ist ebenfalls quasi vollkommen und groß, aber (noch) besser als „Hot Rats“ finde ich sie nicht.
Bleibt also noch das „Läther“-Projekt, das ich aber nur in Form der alten Einzel-LPs kenne (die ich alle genial finde). „Zappa In New York“ ist (als alte Doppel-LP!) einfach granatenmäßig, mit „Purple Lagoon“ deckt sie für mich auch die Jazz-Phase exzellent ab.
Die vor einigen Jahren herausgekommene „Läther“-4-CD-Box bietet ja wohl noch zusätzliches Material (z.B. „Broken Hearts Are For Assholes“ in einer früheren Version), das ich aber noch nicht kenne. Gut möglich, daß „Läther“ irgendwann meine No. 5 werden könnte. „Zappa In New York“ nenne ich also unter einem gewissen Vorbehalt, das Material von „Sleep Dirt“ und „Studio Tan“ hat für mich vergleichbare Güte.
In diese, Zusammenhang verweise ich auf das hervorragende Boot „Zoot Allures Live In Paris“ (Aufname 1976), schon allein wegend der Version von „Black Napkins“ („Le Serviette Noir“), in der Eddie Jobson seine elektrisch verstärkte Violine bearbeitet.
In diesen Tagen vor genau dreissig Jahren habe ich zum ersten Mal den Namen Zappa registriert und Musik von ihm gehört: „The Chrome Plated Megaphone Of Destiny“ vom „Only Money“-Album (1967). Im Musikunterricht haben wir das Stück damals durchgenommen und dazu mehrfach vom Tonband gehört – zum Schrecken der meisten Mitschüler, denen das einfach zu abgedreht war. Bei mir fiel es mit 13 Jahren (einem perfekten Alter für derartige Erlebnisse) auf fruchtbarsten Boden – nichts war danach mehr wie vorher. Das schlimme war, daß es die ersten fünf Mothers-Alben damals überhaupt nicht im Handel gab, weil Verve/MGM sie längst gestrichen hatte. Erst Anfang der 80er konnte ich sie mir – zu entsprechenden Preisen – als gebrauchte Exemplare besorgen. Vielleicht erklärt das meine Vorliebe für viele frühen Alben.
„Weasels Ripped My Flesh“ stand für mich als Kandidat für Platz 5 noch ganz oben.
Grüße
--
.