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Dominick BirdseyDas Album hat für mich keine Dramaturgie, sondern ist wie „Spike“ ein willkürlich zusammengewürfelter Songhaufen (mitunter sehr sehr guter Songs).
Ich muss dir im Großen und Ganzen Recht geben, auch wenn du es ein wenig zu extrem ausgedrückt hast. Eigentlich sind nur gute Songs auf Delivery Man, aber durch das unaufmerksame Sequencing wird ihre Wirkung teilweise verschenkt. Da das Konzept vom Delivery Man und seinen Frauen wohl thematisch zu unausgegoren und fragmentarisch war, wurde es noch um ein paar neue Songs erweitert [Moneky To Man, Bedlam – die wohl die aktuelle politische Weltlage reflektieren sollten] und solche, die bereits andere vorher aufgenommen haben. Es sei denn, Elvis hat das Konzept derart umfunktioniert, dass er selbst zum ‚Lieferjungen‘ für Stories wird und der Hörer der Belieferte.
Aus der Tatsache, dass sich Delivery Man aus mehreren Quellen speist, resultiert, dass sich das Album natürlich auch ein wenig ‚uneven‘ und samplerhaft anfühlt. Elvis Costello’s American Songbook II oder so etwas in der Art. Nichtsdestotrotz würde ich dem Album mittlerweile ****1/2 geben. Als Summe der einzelnen Teile….
Auf Spike ist Costello ein Gaukler, der im Rahmen einer Zirkusvorstellung Unerhörtes wie Kriminalfälle [Let Him Dangle], Gottes Freizeitgestaltung[God’s Comic] oder politische Pamphlete [Tramp The Dirt Down] zum Besten gibt. Ob das Konzept breits bestand oder erst – mangels Kohärenz des Materials – aufobstruiert wurde, ist aber fraglich.
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