McGeadyFrank Ocean – Channel Orange
Dass das Album in so vielen Jahresbestenlisten der Musikmagazine auftaucht und dort nicht selten den ersten Platz belegt – ich verstehe es einfach nicht.
Das kann ICH nun überhaupt nicht nachvollziehen. Das Album ist ja nicht einfach eine weitere Scheibe eines R&B-Sängers – es transzendiert diese Genregrenzen, ja reißt sie nieder. Es ist ein reines Popalbum, das Anspruch und Catchiness perfekt miteinander verbindet. Da sind so viele Ohrwürmer drauf – ein Wahnsinn. Selbst so aufs erste Ohr Albumtracks wie Pilot Jones oder Crack Rock könnte ich dir jetzt hier vorpfeifen. Und dabei ist das Album für mich aber nicht von vordergründiger und nerviger Melodiösität, die Melodien fließen völlig natürlich. Und dazu bietet das Album ein enorm abwechslungsreiches und, ja, frisches Soundbild. Für mich das klarste Meisterwerk des Jahres. So wie im vergangenen Jahr die Platten von Bon Iver und Wu Lyf oder vor zwei Jahren Age of Adz. Es macht deshalb für mich absolut Sinn, dass dieses Album wirklich in allen Listen von Musikmagazinen sehr weit vorne auftaucht.
Wenn man dazu noch die ganze Geschichte rund ums Album nimmt (also das Outing von Ocean) und die Tatsache, dass es sich ja letztlich um ein Debut handelt, kann man meiner Einschätzung nach nichts anderes als die Höchstwertung geben. Wer sich für Popmusik interessiert, muss Channel Orange lieben. Das geht gar nicht anders, wenn man nicht total verbohrt ist.
--