otis
Ah Um, so ganz sehe ich den Widerspruch nicht. Auch, nein, gerade die Singles hatten das, was du der LP zuschreibst. Selbige war viel später und zehrte noch von dem Aufbruch, war selbst aber längst keiner mehr.
Mit ihr stiegen Leute, die ein Jahr lang halb angewidert, halb hingezogen vom Rotznasen-Punk gehört, aber die Singles nicht gekauft hatten, auf Punk ein. Als er im Prinzip tot war. Das war kein genialer Schachzug mehr von McLaren, das war business as usual.
Und natürlich ist Never Mind nicht schlecht, sehr gut sogar. Aber nicht ***** so wie die einzelnen Singles.
Über die Bewertung der Singles sind wir uns ja vollkommen einig. Und die Diskussion über „Bollocks“ als Album hatten wir ja auch schonmal.
Ich finde allerdings schon, dass McLarens Idee, das Ganze irgendwann als „Schwindel“ zu verkaufen, der Sache einen herrlich obszönen Drall gibt, den ich bei der Geschichte nicht missen möchte. Etwa eine schnöde Singles-Compi einer ehemals heißen, jetzt im Prinzip toten Band unter dem Namen „Flogging A Dead Horse“ herauszubringen, das hat schon was.
--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)