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MichaelCorleone:wow:
Was habt ihr denn auszusetzen?
Zu Breaking The Waves:
Ich müsste den Film wohl noch mal sehen, um dies wirklich wohlbegründet zu sagen, dafür ist´s etwas zu lange her. Meine Erinnerung:
Das, was man letztlich bei allen Trier-Filmen sagen kann, die sich am unendlichen Leid der Frau weiden (Breaking The Waves, Dancer, Dogville), war hier für mich am unerträglichsten: diese heillose, unerbittliche und nahezu sadistische Geschichtskonstruktion, wobei das Verhalten der Protagonistin irgenwann nicht mehr verständlich und nachvollziehbar ist, und dadurch unglaubwürdig wird. Diese Brutalität wird in „Dancer“ und noch weitaus mehr in „Dogville“ durch den formalen Rahmen aufgefangen (Musical bzw. nackte Theaterbühne), abstrahiert und entfremdet. Diese spielerische Entschlackung (dogville) oder Verschlackung (dancer) tut der Passionsgeschichte m.E. sehr gut und bereichert sie, macht sie erträglicher, und letztlich sogar glaubwürdiger.
Bei „Breaking..“ gibt es eigentlich nur diese Kapitelzwischenschnitte in die Landschaft mit Musik, die ein Aufatmen und Nachdenken ermöglichen. Das war mir, wenngleich schon ein deutlicher Schritt aus dem „Dogma“-Rahmen, zuwenig. Und den Schluss, der erzähltechnisch und stilistisch nicht so recht zum Rest der Geschichte passt, fand ich auch misslungen.
So, das war das, was ich aus meiner Erinnerung noch zusammentragen kann zur fairen Bewertung des Films. Daher für mich nur: *** (was ja im übrigen auch kein Verriss ist).
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I like to move it, move it Ya like to (move it)