Re: Napoleons Fragen zum Film – Ecke

Startseite Foren Kulturgut Für Cineasten: die Filme-Diskussion Napoleons Fragen zum Film – Ecke Re: Napoleons Fragen zum Film – Ecke

#2321327  | PERMALINK

hank-williams

Registriert seit: 07.04.2004

Beiträge: 3,150

pinchneben mizoguchi ist ozu wohl der „japanischste“ regisseur gewesen. jedenfalls tief in der tradition und den riten des landes verwurzelt und entsprechend gewöhnungsbedürftig sind auch seine filme für westliche betrachter: auf den rhythmus, die zeremonien, die langsamkeit und die starre kamera muss man sich unbedingt einlassen wollen.
die filme an sich erscheinen im ersten moment ja auch eher als relativ unspektakulär, sind aber voller wärme und herz. ganz wundervoll, wirkliche schätze.

Einspruch, Euer Ehren! Ich habe Ozu eigentlich immer schon als durch und durch universell empfunden und nicht als „europäisch“ (wie die Japaner behaupten) oder „japanisch“ (wie alle anderen sagen). Das sind doch – gerade in seinem Nachkriegswerk – Themen, mit denen jeder was anfangen kann: Alter, Trauer, Isolation, Liebe, Leben, Tod, Trennung von den Eltern, Kinder werden selbständig, Paare entfremden sich usw. usf.
Mit dem zweiten Teil Deiner Aussage stimme ich jedoch voll und ganz überein. Wem etwa der Schluß von „Tokyo Monogatari“ nicht ans Herz geht, der hat wahrscheinlich gar keins und es bloß noch nicht gemerkt.

--

„Kreuzberg ist so hart, dass sogar die Steine sagen: Wir sind zu weich für die Strasse. So hart ist Kreuzberg.“ (Catee)