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Leonard ZeligVersteckt sich hinter „36 Fillette“ der unsägliche „Schuhgröße 36“? Falls ja: würdest du mir bitte verraten, wie du zu einer solch positiven Bewertung kommst?
Achja: welche Kritiker lest ihr eigentlich gerne?
„36 Fillette“ ist sehr aufrichtig und direkt, darin aber sicherlich nicht sonderlich angenehm. Das sexuelle Verlangen eines älterwerdenden Mädchens muss man nun mal nicht mystisch verbrämt zeigen, oder sonstwie humorvoll. Finde ich. Außerdem ist die kurze Szene mit Jean-Pierre Leaud sehr schön.
Filmkritiker gibt es eigentlich nicht viele. Der beste und schönste und großartigste und unerlässlichste ist weiterhin André Bazin. Ohne ihn gäbe es kein Kino. Sehr scharf (aber weiterhin fast ausschliesslich im Original erhältlich, dürfte aber dich wohl nicht abschrecken) sind auch die Kritiken von Godard, Rivette und dem frühen Truffaut. Kritikern also, die aus ihrer Haltung heraus später Filme drehten. Diedrich Diedrichsen ist ebenfalls nicht übel, zumal als er früher noch zu Film schrieb.
Und Hüttmann ist ein posiger Schwätzer ohne Geschichtsverständnis, Coolness und der treffenden Feder.
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A Kiss in the Dreamhouse