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BrundleflyGenau genommen waren The Prodigy schon seit ihren frühen Konzerten nie was anderes: Howlett komponierte die Musik, dazu gab es live mit Maxim einen Dancehall-erprobten MC, mit Leeroy einen James Brown-beeinflussten „coolen“ Tänzer und mit Keith Flint und (damals noch) Sharkey zwei „wilde“ Rave-Tänzer. Auch in ihren Erfolgsjahren blieb das ihr Konzept, wobei Keith und Maxim immer stärker als Galionsfiguren in den Mittelpunkt rückten.
Das stimmt. Howlett war stets der Kopf und Vordenker von The Prodigy, allerdings habe ich, gerade in den frühen Jahren, noch weitaus mehr ein Bandgefüge wahrgenommen, als wie es heute der Fall ist. Inwieweit sich die drei (vier) zu verschiedenen Phasen am Schaffensprozess beteiligten, wer weiß, mir scheint aber, dass die Stellung als Galionsfigur nach und nach weit weg von der eigentlichen Kunst führte. Der DJ und seine Entertainer.
Brundlefly“Always Outnumbered…“ war dann der interessante Versuch von Howlett, musikalisch neue Wege zu gehen, was m.E. gut gelungen ist (vor allem der Track mit Princess Superstar ist der Hammer).
Es hat zumindest ein paar gelungene Ansätze (zu denen neben besagten „Memphis bells“ für mich auch „Medusa’s path“, „Action radar“ und mit Abstrichen „Girls“ zählen). Danach wird es allerdings recht schnell zappenduster. Viel Brimborium, wenig Song, zum Teil fürchterlicher Einsatz der Gesangsstimme(n), gerade das letzte Drittel des Albums ist für mich ein konsequenter Flug auf Teifniveau. Bestenfalls medioker.
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Hold on Magnolia to that great highway moon