Re: The Prodigy

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brundlefly

Registriert seit: 27.12.2008

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Irrlichtfraglich, inwieweit man überhaupt noch von den „frühen The Prodigy“ sprechen kann. Schon „Always outnumbered, never outgunned“ war im Grunde ein Soloprojekt Howletts, Palmer und Flint waren nur noch Bestandteil von Live-Shows.

Genau genommen waren The Prodigy schon seit ihren frühen Konzerten nie was anderes: Howlett komponierte die Musik, dazu gab es live mit Maxim einen Dancehall-erprobten MC, mit Leeroy einen James Brown-beeinflussten „coolen“ Tänzer und mit Keith Flint und (damals noch) Sharkey zwei „wilde“ Rave-Tänzer. Auch in ihren Erfolgsjahren blieb das ihr Konzept, wobei Keith und Maxim immer stärker als Galionsfiguren in den Mittelpunkt rückten.

Was man dem Werk auch eindeutig anhört: Von Anfang bis Ende erinnert kaum mehr etwas an die Band, die einstmals „Breathe“, „Firestarter“ oder „Weather experience“ veröffentlichte, vielmehr werden – größtenteils banale – Songs von einer kolossalen, bleischweren Produktion erschlagen. Feinschliff, Tiefe, Facetten – vollkommene Leere. Übrig geblieben sind ein paar nette Ideen und Sounds, die das ehemalige Weltwunder noch zum Mittelmaß anheben.

Finde ich wiederum gar nicht. „Baby’s Got A Temper“ war ein gescheiterter Versuch, ihre Ideen aus den Erfolgsjahren zu erneuern. „Always Outnumbered…“ war dann der interessante Versuch von Howlett, musikalisch neue Wege zu gehen, was m.E. gut gelungen ist (vor allem der Track mit Princess Superstar ist der Hammer). Danach sind sie wieder ein bißchen back to the roots gegangen und machten das, was sie immer am Besten konnten: Hi-Energy-Rave-Tracks á la „Everybody in The Place“, was zwar nicht mehr zeitgemäß war (den Job erledigen jetzt die Jüngeren), aber gut ins Old Skool-Revival passte.

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