Re: Harry Rowohlt

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ford-prefect
Feeling all right in the noise and the light

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Gestern war ich im Ludwigshafener Das Haus auf ner Lesung von Harry Rowohlt. Er ist grad wieder auf „Tingeltour“. War echt lustig, gab viel zu lachen ^^ Der Typ ist ja mal echt durchgeknallt, so eine Figur findet man im deutschsprachigen Raum sicher ganz selten.

Ging lang, die Lesung, fast dreieinhalb Stunden. War aber keine Sekunde langweilig. Und wenn Rowohlt immer abschweift und fast 15 Minuten lang von irgendwelchen Storys berichtet, die gar nichts mit dem ursprünglichen Thema zu tun haben… ^^ Er improvisiert viel in seinen Lesungen, folgt keinem starren Konzept, erzählt reiche Geschichten und Erfahrungen eines Übersetzers und Schriftstellers.

Einer der besten Gags des Abends:

„Jetzt erzähle ich Ihnen meine drei liebsten ausländerfeindlichen Witze. Die sind aber gar nicht wirklich ausländerfeindlich, und wenn sie’s doch tatsächlich wären, würde sie meine ausgeprägte Inländerfeindlichkeit übertünchen.“ ^^

Unterstrichen werden seine Vorträge durch seine ulkige Mimik…

Oder sein Bericht über eine frühere Lesung in Heilbronn: „Ich war den ganzen Tag schon so aufgewühlt, weil mir morgens am Heilbronner Hauptbahnhof die Betreuerin der Bahnhofsmission in den Zug helfen wollte…“

Etwas hart an der Grenze fand ich Rowohlts Bemerkung zum Kölner Karneval, Harry musste am vergangenen Rosenmontag widerwillig bei einem 20-Jahre-Lindenstraße-Zug mitlaufen: „Wenn man sich die Fastnacht in Köln ansieht, kann man irgendwo die Motivation der Nazi-Verbrechen nachvollziehen. Was Menschen in der Lage sind, anderen Menschen anzutun.“

Heute Abend ist er in Mainz und am Montag in Köln.

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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!