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Doc F.Was ist Dein Lieblingsalbum?
„10.000 days“, seit mittlerweile sieben Jahren schon. Wobei ich gestehen muss, dass meine Nummer 1 und 2 immer wieder mal wechseln, so ganz glücklich bin ich nie.
Mercí für Deine Gedanken zu „The Wall“. Sehr nachvollziehbar.
Ragged GloryIch frage mal unschuldig in die Runde: Wie schafft ihr es, Jazz in den Alltag zu integrieren?
Ich bin ja jemand, der Jazz erst seit wenigen Jahren wirklich für sich entdeckt, daher mal ein kleiner Abriss: Mich hat das alles lange Zeit eher kalt gelassen, allenfalls mit so ganz harmonischen und warmen Klängen konnte ich etwas anfangen – und letztlich muss ich pinch in seiner „Vermutung“ im Rückblick Recht geben – ich bin damals viel viel viel zu verkopft an die Sache herangegangen. Das ist zwar oftmals ungeheuer komplexe, zunächst reichlich undurchdringliche Musik, aber man tut ein Gutes, wenn man nicht versucht alles „greifen“ zu wollen (das ist so eine grundsätzliche Krankheit von Musikkritikern). Das mag bei einem schneidigen dreieinhalb Minuten Pop/Rock Song funktionieren, vielleicht auch bei einem langen Progtrack, der in mehrere Teile gegliedert ist – bei Jazz ist für mich die unmittelbare Emotion, der Flow, die Vielzahl von Gefühlen aber ausschlaggebend, viel relevanter als das „Verständnis“, das Durchdringen von jedem Akkordwechsel. Klingt seltsam, aber: Irgendwann versteht man es. Und dann gibt es auch kaum mehr Hemmungen oder Momente, wo die Werke abweisend wirken. Ich finde generell, dass manche Genres grundsätzlich anders funktionieren. Auch HipHop folgt anderen Richtlinien als ein Popsong, letztlich ist der „üblich“ sozialisierte Hörer aber auf bestimmte Formate (Längen, Melodielinien, Rhythmus, Komplexität, Arten von Stimmungsaufbau etc.) konditioniert, denke ich. Für mich war sowohl die Entdeckung von HipHop, als auch von Jazz wie das Lernen einer völlig neuen Sprache.
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Hold on Magnolia to that great highway moon