Re: Eure Album-Top100

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gypsy-tail-wind
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Blues to BechetClifford Brown – Memorial Album 1956 (1953)
Ellington – At Newport (complete) 1956
Thelonious Monk – At the Five Spot 1957
Miles Davis – Filles de Kilimanjaro 1969

Ein paar Fragen und Kommentare …

Brown ist eigentlich kein Album sondern ein erweitertes Reissue eines 10″-Albums („New Star, New Sound“). Bei Ellingtons „At Newport“ wäre dann auch der Zusatz „complete“wegzulassen, es sollte ja hinlänglich bekannt sein, dass das ganze Matrial inzwischen greifbar ist – und mehr denn hörenswert!

Bei Monk stellt sich die Frage, was gemeint ist – ein VÖ-Jahr hätte hier ev. Klarheit geschaffen … auf jeden Fall stammt die Aufnahme, die Du meinst von 1958, aber da Du 1957 schreibst, nehme ich an, Du meinst das Set mit Coltrane, das zunächst einen Halbton zu hoch als von 1957 mit Wilbur Ware und Shadow Wilson herausgegeben wurde (dem Line-Up von 1957, mit dem es inzwischen ja auch den famosen Live-Mitschnitt aus der Carnegie Hall gibt, dem ich locker den Vorzug vor „Discovery! Live at the Five Spot“ gebe). Das Set stammt allerdings vom Jahr darauf, als Monk auch von Riverside im Five Spot mitgeschnitten wurde (mit Johnny Griffin, Ahmed Abdul-Malik und Roy Haynes). Die Aufnahme entstand an einem Abend, als Coltrane für Griffin einsprang (und in der 4CD-Box mit Monks kompletten Blue Note-Aufnahmen wurde die Geschwindigkeit dann auch noch korrigiert, ich glaube auch die korrekten Angaben gab es erstmals dort … ob es je eine korrigierte und korrekt dokumentierte Einzel-CD gab, weiss ich nicht).

Bei Miles drängt sich die Frage auf, wie Du es denn mit den auf „Filles“ (ich liebe die Aufnahme!) folgenden Alben hältst, „In a Silent Way“ und „Bitches Brew“ vor allem, aber auch „Jack Johnson“, „On the Corner“ und die ganzen Live-Alben, von denen „Live-Evil“ oder „Miles at Fillmore“ ebenso wie das spätere „Dark Magus“ in einer solchen Bestenliste wohl für weniger Aufsehen sorgen würden. Versteh mich nicht falsch, ich bin bloss neugierig, warum es „Filles“ sein soll und keines der anderen (nicht unbedingt anstatt, sondern auch zusätzlich).

Ähnlich hierzu:

Blues to BechetDizzy Gillespie – An Electrifying Evening with the Dizzy Gillespie Quintet 1961
Dexter Gordon – Gettin´Around 1965
Freddie Hubbard – Here To Stay 1976 (1962)
Carter / Hancock / Williams – Third Plane 1978
Lee Morgan – Sonic Boom 1979 (1967)

Das Gillespie-Album packt mich nicht so sehr – aber zugegeben, eines der vielen guten Alben Gillespies aus den späten Fünfzigern und frühen Sechzigern zu wählen, würde mich wohl überfordern (bzw. ich käme eher zum Schluss, dass am Ende keines davon in meine Liste müsste).

Bei Dexter Gordon, Lee Morgan und Freddie Hubbard würde mich interessieren, ob Du auch die anderen ihrer Blue Note-Alben kennst, ob Du die genannten tatsächlich mehr schätzt als z.B. „Our Man in Paris“, „Doin‘ Alright“ und „Go“, als „Open Sesame“ und „Ready for Freddie“, als „The Sidewinder“, „Search for the New Land“ und „The Gigolo“.

Bei „Third Plane“ kratze ich hingegen gerade nur ungläubig an meinem Kopf – gibt es dazu (und auch zu all den anderen, nach denen ich frage) eine Geschichte? Vielleicht kannst Du das ja berücksichtigen, wenn Du Dich hinter die kurzen Kommentare machst!

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